26.03.2002 | 00:00

Abwasserberatung im ländlichen Raum

Gemeinsames Projekt des Landes und der „umweltberatung“

Gemäß dem Verursacherprinzip ist laut Wasserrechtsgesetz jeder verpflichtet, die Gewässer rein zu halten. Konkret bedeutet das, dass auch häusliche Abwässer zu reinigen sind, bevor sie in ein Gewässer eingeleitet werden dürfen. Für Menschen, die in Streulagen leben und von der öffentlichen Abwasserentsorgung ausgeschlossen sind, wird die ordnungsgemäße Abwasserentsorgung zur Privatsache. In Niederösterreich sind derzeit 76 Prozent der Haushalte an eine öffentliche Kanalisation angeschlossen. Angestrebt wird ein Anschlussgrad von 95 Prozent, die restlichen 5 Prozent werden wohl auch längerfristig ihr Abwasser dezentral reinigen müssen.

Ist kein Anschluss an den öffentlichen Kanal vorgesehen, ist die Zwischenspeicherung in dichten Senkgruben weiterhin erlaubt. Die regelmäßige Entsorgung über ein konzessioniertes Unternehmen ist jedoch teuer, bei einem 4-Personen-Haushalt mit ca. 200 m³ Abwasseranfall pro Jahr sind das jährliche Entsorgungskosten von 1.450 bis 2.907 Euro. Landwirte dürfen bei ordnungsgemäßer landwirtschaftlicher Bodennutzung und Einhaltung des Wasserrechtsgesetzes ihr Abwasser (noch) auf Eigengrund aufbringen. Haushalte mit einer bestehenden mechanischen Kläranlage dürfen diese bis Ende 2005 weiter betreiben, aber nur dann, wenn die Anlage vor 1990 bestanden hat, ordnungsgemäß gewartet wird und nicht mehr als 10 Personen angeschlossen sind.

Wenn ein Anschluss an eine öffentliche Kanalisation unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen würde, stellen biologische Kleinkläranlagen eine sinnvolle Alternative dar. Die Aktion „Abwasserberatung im ländlichen Raum“ der Abteilung Wasserwirtschaft beim Amt der NÖ Landesregierung und der „umweltberatung" Niederösterreich bietet betroffenen BürgerInnen dazu ein vielfältiges Beratungs- und Serviceangebot. Beratungen vor Ort werden ab sofort zum Preis von 10,9 statt 36,3 Euro angeboten. Termine erhält man auf Anfrage in jeder regionalen Umweltberatungsstelle.

Anschaulich und informativ sind auch die Exkursionen zu bestehenden Kleinkläranlagen. Sie werden (inklusive Unterlagen) ebenfalls zum Preis von 10,9 statt 36,3 Euro angeboten. Gemeinsam mit den Betreibern, den Vertretern des Herstellers bzw. Planern werden die Besonderheiten der einzelnen Anlagen erörtert. Die nächste Exkursion für den Raum NÖ-Süd und NÖ-Mitte findet am Samstag, 8. Juni, statt. Anmeldungen dazu bei der „umweltberatung“ NÖ-Süd unter der Telefonnummer 02236/860 664-0 bzw. per e-mail unter noe-sued@umweltberatung.at.


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