20.03.2002 | 00:00

In NÖ werden weitere 10.000 Wohneinheiten gefördert

Neue Öko-Förderung, großes Interesse an Rückkauf der Darlehen

Mit der Wohnbauförderung wird nicht nur dem Grundbedürfnis nach günstigem Wohnen Rechnung getragen, sie sorgt auch in der Bauwirtschaft und im Baunebengewerbe für wichtige Impulse. Allein mit den dieser Tage im Wohnbauförderungsbeirat beschlossenen und gestern in der Sitzung der NÖ Landesregierung genehmigten Förderungen für knapp 10.000 Wohneinheiten werden insgesamt rund 538,7 Millionen Euro an bauwirksamen Investitionen ausgelöst. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass bereits 60 Prozent dieser Fördermittel auf den Althausbereich entfallen. „Der bereits in den vergangenen Jahren eingeschlagene Weg der Verlagerung vom Neubau zur Althaussanierung wird damit fortgesetzt, ohne jedoch den Neubau, für den es nach wie vor große Nachfrage gibt, zu vernachlässigen“, betonte Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop gestern in einem Pressegespräch. Die arbeitsintensive Althaussanierung sorge zudem für zusätzliche Arbeitsplatzeffekte und eine verbesserte Auftragslage in der Bauwirtschaft, die nach wie vor alles andere als zufriedenstellend ist. Prokop: „Wir sind jedoch auf dem richtigen Weg. Denn der Auftragsbestand für das heimische Baugewerbe ist gegenüber dem Vorjahrsquartal nur in Niederösterreich und in Wien gestiegen, und zwar um 1,3 bzw. um 0,4 Prozent.“

Auch Landesrat Fritz Knotzer unterstrich neben der sozialen Komponente die arbeitsmarkt- und konjunkturpolitische Bedeutung der Wohnbauförderung in Niederösterreich. „Mit bauwirksamen Investitionen in der Größenordnung von 72,7 Millionen Euro können 1.500 Arbeitsplätze geschaffen bzw. abgesichert werden. Umgelegt auf die nun genehmigten bauwirksamen Investitionen von 538,7 Millionen Euro bedeutet das, dass damit über 11.000 Arbeitsplätze abgesichert werden können“, ist Knotzer überzeugt.

Wohnbauförderungsinteressenten wird künftig auch eine interessante Neuerung ins Haus stehen. Um sowohl in Neubauten als auch in Althäusern Energieverbrauch, Heizkosten, Treibhausgasausstoß etc. zu senken, wird künftig ein sogenannter „Energieausweis“ eingeführt. Das soll vor allem durch eine verbesserte Wärmedämmung an den Außenwänden, aber auch durch Maßnahmen im Inneren des Gebäudes wie z.B. durch Elektrogeräte, Kochen, Waschen etc. erreicht und entsprechend gefördert werden. Technisch setzt sich die neue Öko-Förderung im Eigenheim-Neubaubereich aus einer Basisförderung, einer Familienförderung und einer Förderung von haustechnischen Kriterien, im Mehrfamilienhausbereich aus Basis- und Öko-Förderung zusammen. Im Bereich der Althaussanierung ist die Senkung des Energieverbrauchs und die Verringerung des Treibhausgasausstoßes vorrangiges Ziel. Die Verbrauchsdaten werden nach den einheitlichen Standards des Österreichischen Institutes für Bautechnik ermittelt und ermöglichen so eine zweifelsfreie Beurteilung der energetischen Situation des Gebäudes. Der Start der neuen Förderung ist mit Beginn des kommenden Jahres vorgesehen. Dazu wird es entsprechend flexible Übergangsregelungen geben.

Übertroffen wurden auch die Erwartungen bei der Rückkaufaktion der Wohnbauförderungsdarlehen. Bereits 8.000 Anträge wurden bewilligt. Prokop rechnet mit weit über 10.000, auch wenn es sich hier um keine Geschenke handelt, sondern vielmehr um „eine Frage des Rechenstiftes“. Die Anträge für eine vorzeitige Rückzahlung sind bis längstens 30. Juni 2002 bei der NÖ Landes-Hypothekenbank einzubringen. „Genau anschauen muss man sich im Fall einer vorzeitigen Rückzahlung auch die Frage der Grundsteuerbefreiung“, so Knotzer. „Auch der Anspruch auf Wohnbeihilfe bzw. Superförderung kann verloren gehen.“


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