06.03.2002 | 00:00

Natura 2000 – Großer Verhandlungserfolg in Brüssel

Sobotka: „Vogelschutzgebiete werden nun detailgenau untersucht“

Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka verhandelte vorgestern gemeinsam mit Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi mit Beamten der Europäischen Kommission in Brüssel über Niederösterreichs Natura 2000-Gebiete. Konkret ging es vor allem um die Position Niederösterreichs in der Vogelschutzrichtlinie.

„Etliche Besuche und Gespräche sind ja bereits vorangegangen, doch nun haben wir neuerlich einen Durchbruch erreicht“, so Sobotka in einer ersten Stellungnahme zu den Verhandlungen mit dem Generaldirektor der für Natura 2000 zuständigen Abteilung in der Europäischen Kommission, Nicholas Hanley. Die beiden EU-Richtlinien verpflichten ja die Mitgliedsländer dazu, alle Gebiete, welchen für Flora und Fauna bzw. für Vögel gesamteuropäische Bedeutung zukommt, auszuweisen. Die so ausgewiesenen Gebiete sind deshalb noch keine Tabuzonen, es wird aber bei weiteren Vorhaben und Projekten mit Rücksicht auf die Tier- und Pflanzenwelt vorgegangen.

„Nach der Darstellung der niederösterreichischen Position zeigte sich die Kommission letztendlich bereit, die Vogelschutzrichtlinie nun neu zu verhandeln. Es freut mich, dass uns dies gelungen ist, galt diese Richtlinie ja seit geraumer Zeit als fix und unveränderbar. Ähnlich wie in der zuletzt erfolgreichen Feinkartierung der FFH-Gebiete werden wir nun die Gebiete, die den Vogelschutz betreffen, feinabstimmen. Sämtliche Gebiete werden nun in einem längeren Prozess wissenschaftlich untersucht“, so Sobotka.

Warum diese Neuabgrenzung für Niederösterreich wichtig ist, erklärt Sobotka wie folgt: „Durch die detailgenauen wissenschaftlichen Untersuchungen erhalten wir klare Erkenntnisse und mehr Wissen über die Vogelwelt. So können wir in der Bevölkerung mehr Verständnis für die geplante Umsetzung der Natura 2000-Gebiete erreichen.“

Zusätzlich ist es gelungen, die Diskussion betreffend einer EU-Co-Finanzierung für mögliche Einschränkungen zu beginnen. Noch im Frühjahr wird die EU-Kommission in einem diesbezüglichen Seminar gemeinsam mit Vertretern Niederösterreichs über die Höhe der Finanzierung beraten.

Sobotka setzt in der kommenden Feinabstimmung auch auf die Erfahrungen vor Ort. So soll die Kartierung mit Mitsprachemöglichkeiten und in engstem Kontakt mit den Gemeinden abgewickelt werden. „Viel Information, aber vor allem Diskussion mit den Betroffenen, und zwar mit diesen persönlich, ist erforderlich. Das ist auch weiterhin Inhalt unserer gemeinsamen Arbeit“, so Sobotka abschließend.


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