12.02.2002 | 00:00

Schwarzenbach: 1,6 Millionen Euro für sechs Keltenhäuser

Am Burgberg rund um Aussichtswarte entstehen Gebäude

Das Cäsiumgradiometer macht es möglich: Denn dieses Gerät erforscht den Boden auf jenem Gelände, das rund um den 1998 errichteten Aussichtsturm über der Marktgemeinde Schwarzenbach (Bezirk Wiener Neustadt) schon eine Vielzahl von Funden der Bronzezeitmenschen, besonders aber der Kelten, preisgegeben hat. Und zwar sehr genau, so dass die Marktgemeinde in Zusammenarbeit mit der Universität Wien und mit dem Bundesdenkmalamt am 3. Juni den Spatenstich für sechs Keltenhäuser rund um den Aussichtsturm vornehmen kann.

Zwei große Wohngebäude und ein Handwerkerhaus sowie drei Wirtschaftsgebäude sollen auf prähistorischem Boden am Burgberg wieder errichtet werden. Mit der Errichtung dieser Bauwerke wird nach dem Vorliegen von Grabungsbefunden noch heuer begonnen. Im Nahbereich des Aussichtsturmes wird der Erlebnispark mit Rekonstruktionen von diesen sechs Gebäuden einer stadtartigen Ansiedlung des 1. und 2. Jahrhunderts v.Chr. detailliert ausgeführt werden. Der Platzbedarf dieser Rekonstruktionen beträgt von 600 bis maximal 1.000 Quadratmeter. Nachgebaute Werkzeuge mit der Grundlage von Originalfundstücken, die auf sichtbaren Bereichen nur authentische Arbeitsspuren aufweisen, sind sozusagen das Prinzip. Das Vorhaben kostet rund 1,6 Millionen Euro.

Die Siedlung war bekanntlich mit einer massiven Wallbefestigung, einer Pfostenschlitzmauer, mit einem dahinter liegenden Wehrgang und einem vorgelagerten Befestigungsgraben umgeben. Die Wallbefestigung wurde bereits 1992 und 1993 archäologisch untersucht und an Ort und Stelle im Maßstab 1 : 1 als Rekonstruktion wieder errichtet. Die Grabungsstätte verzeichnet mittlerweile mehr als 11.000 Besucher pro Jahr.

Vor wenigen Tagen luden die Marktgemeinde Schwarzenbach und Dr. Wolfgang Neubauer vom Vienna Institute for Archaeological Science zu einer Präsentation des Konzeptes „Projekt Keltengehöft Schwarzenbach“ ein. Dabei wurde die Errichtung von Rekonstruktionen späteisenzeitlicher Gebäude und der für den Betrieb als archäologischen Erlebnispark notwendigen Infrastruktur erörtert. Auch Dipl.Ing. Karl Reiner (ÖAR-Regionalberatung GmbH) sprach über den Endbericht der Machbarkeitsstudie „Keltisches Erlebnisdorf“.


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