30.01.2002 | 00:00

Reichtum Carnuntums gibt Arbeit für Generationen

Forschungs- und Restaurierungsprojekte werden 2002 fortgesetzt

Die Aufarbeitung des archäologischen Erbes aus Carnuntum wird noch viele Generationen beschäftigen. Allein die derzeitigen Bestände des Landes Niederösterreich an Denkmälern aus der Römerzeit werden vom wissenschaftlichen Leiter des Carnuntum-Projekts, Univ.Prof. Dr. Werner Jobst, auf 350.000 bis 400.000 Sammlungsnummern geschätzt. Die Lage des Archäologischen Parks Carnuntum an der Grenze zu den Reformländern hat eine internationale Zusammenarbeit begünstigt und in Gang gesetzt, die auch heuer intensiv weiterläuft. Studenten aus Cluj/Klausenburg, Bukarest und Budapest nehmen auch heuer wieder an den Ausgrabungen in Carnuntum teil, sie schreiben auch Diplomarbeiten und Dissertationen über Carnuntum. Derzeit stehen sechs Studenten vor dem Studienabschluss. Auf wissenschaftlicher Ebene hat sich ein fruchtbarer Dialog entwickelt, der von der Gesellschaft der Freunde Carnuntums unterstützt wird: Für den besten wissenschaftlichen Nachwuchs wurde nach dem im Vorjahr verstorbenen Präsidenten der Gesellschaft ein „Otto Hausa-Stipendium“ ins Leben gerufen.

Im Jahr 2002 werden wesentliche Forschungen und Restaurierungen fortgesetzt:

Spezialisten aus Ungarn, Rumänien, Luxemburg und Italien erforschen gemeinsam mit österreichischen Wissenschaftern die Funde des Pfaffenberges.

Am Institut für Petrologie der Universität Wien werden Steindenkmäler des Pfaffenberges geologisch untersucht.

Bis 2003 soll das Münzprojekt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften abgeschlossen sein: Rund 60.000 römische Münzen werden „enträtselt“, elektronisch erfasst und in einem Katalog publiziert.

Die Fibelsammlung von Carnuntum, mit etwa 6.000 Stück eine der reichsten der Welt, wird gemeinsam mit Fachleuten aus Udine (Italien) und Trnava (Slowakei) katalogisiert, publiziert und präsentiert.

Ein weiterer Schwerpunkt der Landesarchäologie für die nächsten Jahre ist die Inventarisierung der Sammlungen. Die digitale Erfassung soll den Zugriff auf die Schätze Carnuntums weltweit via Internet ermöglichen.

Carnuntum ist international auch durch Ausstellungsprojekte gegenwärtig: In den beiden letzten Jahren wurde die Ausstellung „Carnuntum – römische Metropole an der Bernsteinstraße“ in sechs deutschen Museen mit großem Erfolg gezeigt. Für heuer und nächstes Jahr werden große Ausstellungen vorbereitet, die in Brixen und in Udine gezeigt werden sollen: Ab 22. März 2002 präsentiert das Diözesanmuseum Brixen die Schau „Die Siedler von Carnuntum. Bernsteinhändler, Kaiserpriester und Legionäre“. Von Oktober 2002 bis März 2003 läuft im Schloss von Udine die Carnuntum-Schau „Aquileia – Carnuntum“. Mitveranstalter ist die Slowakei.


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