25.01.2002 | 00:00

NÖ Arbeitsmarkt im Jahr 2001

„Von der positiven zur negativen Trendwende“

Im Schnitt waren im Vorjahr in Niederösterreich 520.766 Personen unselbstständig beschäftigt, um 879 oder 0,2 Prozent weniger als 2000, aber immer noch um rund 4.000 mehr als 1999. Experten des Arbeitsmarktservices charakterisieren das Jahr „von der positiven zur negativen Trendwende“. Nach dem deutlichen Abbau der Arbeitslosigkeit und der sehr großen Zunahme der Beschäftigung in den letzten Jahren, kehrte sich gegen Jahresmitte 2001 die Lage. Seit Mai 2001 steigt die Arbeitslosigkeit wieder deutlich an. Die Beschäftigung sank erstmals im Juli 2001 im Vergleich zum Vorjahr.

Hier einige „Schlaglichter“ aus der Bilanz des AMS:

Während sich die Beschäftigung in der ersten Hälfte des Jahres 2001 noch spürbar ausgeweitet hat (um immerhin 990 Beschäftigungsverhältnisse oder 0,2 Prozent), hat sie sich in der zweiten Jahreshälfte spürbar verringert (2.750 oder 0,5 Prozent).

Den deutlichsten Beschäftigungsrückgang erlitt die niederösterreichische Baubranche. Sie beschäftigte im Jahresschnitt 2001 insgesamt 43.423 Personen, um 2.018 oder 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Neben der öffentlichen Verwaltung (– 807 Beschäftigte oder – 1,1 Prozent) gab es noch nennenswerte Beschäftigungseinbrüche im Bereich Nachrichtenübermittlung (– 710 oder – 6,8 Prozent), Verkehr (– 432 oder – 2,2 Prozent) und sonstiger Fahrzeugbau (– 413 oder – 21,8 Prozent). Die wichtigsten Gewinnerbranchen waren das Gesundheits- und Sozialwesen (1.775 Beschäftigte oder 6,7 Prozent), der Großhandel (626 oder 1,8 Prozent) und der Einzelhandel (427 oder 1,0 Prozent), die Interessenvertretungen (452 oder 4,9 Prozent) sowie die Datenverarbeitungsbranche (437 oder 28,5 Prozent).

Während die Beschäftigung bei den Männern um durchschnittlich 4.306 oder 1,4 Prozent auf 294.512 zurückging, gab es bei den Frauen einen Beschäftigungszuwachses von 3.426 oder 1,5 Prozent auf 226.253 (das sind 43,4 Prozent der Beschäftigten).

Im Jahr 2001 waren beim AMS NÖ durchschnittlich 34.162 Personen arbeitslos vorgemerkt, um 2.274 oder 7,1 Prozent mehr als 2000. Die niederösterreichische Arbeitslosenquote lag im Jahr 2001 bei 6,2 Prozent, um 0,4 Prozent-Punkte über dem Wert des Jahres 2000.

Im Jahr 2001 war die Arbeitslosigkeit in fast allen Berufsgruppen ansteigend. Die stärksten Erhöhungen gab es in den Bauberufen (+ 583 Vorgemerkte im Vergleich zu 2000), gefolgt von den Metall-/Elektroberufen (+ 266 Vorgemerkte), den Hilfsberufen allgemeiner Art (+ 248) und den Fremdenverkehrsberufen (+ 202).

127.826 Personen wurden im Jahr 2001 in Niederösterreich (zum Teil auch mehrfach) arbeitslos. Gegenüber 2000 bedeutet dies eine deutliche Steigerung um 16.265 Personen oder 14,6 Prozent. 128.543 Personen konnten im Jahr 2001 ihre Arbeitslosigkeit beenden, um 2.894 oder 2,3 Prozent mehr als im Jahr davor. 68.684 arbeitslose NiederösterreicherInnen konnten im Jahr 2001 wieder eine Beschäftigung aufnehmen, um 1.243 oder 1,8 Prozent mehr als im Jahr 2000.

Im Jahr 2001 ist es trotz der Arbeitsmarktturbulenzen gelungen, die Langzeitarbeitslosigkeit gegenüber 2000 um 37 Prozent (– 1.168 Vorgemerkte) zu senken: Nur mehr 1.974 NiederösterreicherInnen waren im Jahresschnitt durchgehend länger als 12 Monate arbeitslos vorgemerkt. Die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen wurde in Niederösterreich um 2,4 Prozent oder 213 Vorgemerkte auf durchschnittlich 8.524 gesenkt.

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen stieg im Jahr 2001 in Niederösterreich stark an. Im Schnitt waren 5.205 Personen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren arbeitslos vorgemerkt, um 712 oder 15,8 Prozent mehr als im Jahr 2000. Auch am Lehrstellenmarkt trat im Jahr 2001 keine Entspannung ein: Im Schnitt standen 699 Lehrstellensuchenden (+ 82 im Vergleich zu 2000) nur 425 (– 12 im Vergleich zum Vorjahr) beim AMS NÖ gemeldete offene Lehrstellen zur Verfügung.


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