07.01.2002 | 00:00

Neue Methoden für die Umwelt- und Siedlungsgeschichte

Zeitschrift „Das Waldviertel“ liefert Forschungsansätze

Mit neuen Methoden der Umwelt- und Siedlungsgeschichte befasst sich der einleitende Hauptartikel des neuesten, eben erschienenen Heftes IV/2001 der Zeitschrift „Das Waldviertel“. Der Historiker Christoph Sonnlechner (Institut für Österreichische Geschichtsforschung) stellt die Umwelt- und Siedlungsgeschichte auf eine neue Basis und kritisiert die Praxis, den Franziszeischen Kataster unreflektiert als Geschichtsquelle zu verwenden. Er geht davon aus, dass dieser Kataster nur einen ganz bestimmten Zeitabschnitt widerspiegelt, die Orts- und Flurstrukturen aber einem steten Wandel unterliegen. Der Aufsatz des Historikers liefert methodische Grundlagen für weitere moderne Forschungen.

Auch die weiteren Beiträge setzen sich mit der Landesgeschichte und ihren Quellen auseinander: Der Archivar des Steiermärkischen Landesarchivs in Graz, Roman Zehetmayer, stellt das im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv aufbewahrte Herrschaftsarchiv von Rosenau im Waldviertel vor. Die Statuen des Heiligen Felix von Cantalice im Waldviertel – 22 an der Zahl – untersucht der in Altenburg wohnende Heimatforscher Walter Zach-Kiesling. Mag. Gerhard Eberl schließlich beschreibt die Kapelle in Haselberg (Gemeinde Irnfritz), die den Rest der ehemaligen, dem Heiligen Veit geweihten Wallfahrtskirche darstellt. Hauptschullehrer Paul Ney aus Gföhl erzählt von der Walz seines Vaters, der im Jahre 1928 als Tischlergeselle von Gföhl nach Oberösterreich wanderte und dort einige Zeit in Schörfling am Attersee Arbeit fand.

Schulrat Friedel Moll, Leiter des Stadtarchivs in Zwettl, skizziert den Werdegang der biologischen Sammlung des Pharmazeuten Gustav Schneider (1890-1945), dessen Sammlung von rund 400 Tierpräparaten im Oktober 2001 im Zwettler Schulturm neu aufgestellt und wieder zugänglich gemacht wurde.

Waldviertler Kulturberichte, Buchbesprechungen, ein Bericht über die Verleihung der Waldviertel-Preise 2001, eine Vorstellung des neuen Buches „Waldviertler Biographien“ von Univ.Prof. Dr. Thomas Winkelbauer und eine Würdigung von Dr. Helga Papp (1924-2001) aus der Feder von Univ.Prof. Dr. Fritz F. Steininger ergänzen das 118 Seiten starke Heft.

Die Zeitschrift „Das Waldviertel“ ist unter der Telefonnummer 02982/3991 zu beziehen, ein Heft kostet 7 Euro.


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