05.12.2001 | 00:00

NÖ Jugendkongress 2001

Forderungen an den Landtag

Die Teilnehmer des gestern abgehaltenen NÖ Jugendkongresses 2001 haben nach Befassung in verschiedenen Arbeitskreisen bzw. Beratungen im Plenum folgende Forderungen an den Landtag von Niederösterreich beschlossen:

Im Bereich „Bildung und Berufswahl – Allgemeinbildung“ soll es zur Leistungsbeurteilung eine bindende schriftliche Vereinbarung zwischen Lehrern und Schülern sowohl über die Festsetzung von Unterrichtsschwerpunkten als auch über Formen der Leistungsfeststellung und deren Gewichtung geben. Als persönliches Feedback für den Schüler sollten Lehrer zu dauernder mündlicher Auskunftserteilung verpflichtet werden. Vorerst soll es zusätzlich zum bestehenden Notensystem schriftliche verbale Beurteilungen und schriftliche Zusatzbeurteilungen im Zeugnis geben, langfristig sollen Noten durch schriftliche Beurteilungen ersetzt werden.

Im weiteren ist auf Wunsch von Schülern bzw. Lehrern ein verpflichtendes Lehrerfeedback vorgesehen. Erarbeitet vom Unterrichtsausschuss des Nationalrates, sollen spezielle Feedbackbögen zum Einsatz kommen, in besonders schwierigen Situationen ist an den Einsatz von Mediatoren gedacht.

Im Bereich „Schule und Wirtschaft“ enthalten die Forderungen u.a. eine verpflichtende, methodisch-didaktisch-inhaltliche Lehrerfortbildung, eine verbesserte Lehrerausbildung im pädagogischen Bereich, die Einführung eines wirtschaftlichen Wahlpflichtfaches, die stärkere Berücksichtigung politischer Bildung und die Einbindung von Fachleuten in den Unterricht.

Im Bereich „Bildung und Berufswahl – Berufsbildung“ soll mittels Fremdsprachenunterrichts durch native speaker, bilingualen Unterricht und Freifächer für die zweite und/oder dritte Fremdsprache, durch verbesserte Information über Schulpartnerschaften sowie eine Internet-Informationsplattform zum Thema Ferialpraxis zu einer Internationalisierung der Ausbildung beigetragen werden. Verpflichtende Lehrerfortbildung bei entsprechender finanzieller Abgeltung, Persönlichkeitsbildung der Schüler durch externe Experten, verstärkte schulpsychologische Betreuung, finanzielle und/oder steuerliche Anreize für Firmen zur Kooperationen mit Schulen sowie die Anschaffung geeigneter Internet-Unterrichts-Soft- und Hardware lauten weitere Forderungen in diesem Bereich.

Bei „Bildung und Berufswahl – Lehre“ wünscht sich der Jugendkongress eine Imageaufwertung für Polytechnische Schulen, Berufsschulen und Lehre inklusive entsprechender Subventionen, die Anpassung der Lehrpläne an die jeweiligen Berufsbilder, verpflichtende Eignungstests zur Definition des Berufswunsches und den Ausbau von Berufsberatungssegmenten. Neben Maßnahmen zur Verkehrssicherheit sollen die Schulen auch behindertengerecht ausgestattet und Integrationsmaßnahmen für behinderte Menschen am Unterricht getroffen werden.

Beim letzten Punkt „Bildung und Berufswahl - Schul- und Berufsberatung“ fordert der NÖ Jugendkongress, dass in jeder österreichischen Pflichtschule von der 7. bis zur 9. Schulstufe als Freigegenstand oder verpflichtend ein Fach für Berufsinformation angeboten wird. Externe Berater, vornehmlich Psychologen, sollen ähnlich den Schulärzten in fixen Sprechstunden objektiv über Berufsmöglichkeiten informieren und Berufseignungstests anbieten.


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