03.12.2001 | 00:00

Enquete des Club NÖ zum Thema „Arbeitsplatz NÖ“

LH Pröll zeichnete realistisches Bild der Wirtschaftssituation

„Die NÖ Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten waren bis vor wenigen Monaten hervorragend. Eine Zäsur hat die Situation verändert, es geht nicht in der gleichen Tonart weiter. Der Grund dafür liegt auch in den Ereignissen des 11. September, die stärkste Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hatten und die auch auf die regionale Wirtschaftsentwicklung durchgeschlagen haben, auch in Niederösterreich. Wir haben es jetzt mit einem sich abflachenden Konjunktur und mit einer Verschlechterung der Arbeitsmarksituation zu tun. Jetzt aber zu resignieren, wäre der völlig falsche Weg. Wir reagieren rasch und flexibel auf diese Schwierigkeiten, und wir können mehrfach Schritte setzen, um vor allem die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern und punktgenaue Maßnahmen zu setzen, um gegenzusteuern.“ Die derzeitige Wirtschaftssituation des Landes vor dem Hintergrund der internationalen Entwicklung stand im Mittelpunkt eines Referates, das Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll in seiner Eigenschaft als Präsident des Club Niederösterreich in Schwechat bei dessen Enquete „Arbeitsplatz NÖ – Die Zukunft hat viele Gesichter“ hielt. Als Beispiele für ein erfolgreiches Gegensteuern nannte Pröll den Baugipfel sowie vorgezogene Investitionen bei öffentlichen Bauten, die Installierung einer Lehrerbörse, ein Lehrlingsauffangnetz sowie eine Aktion für Schulabgänger, in deren Rahmen sie in Betrieben Erfahrungen sammeln können. Auch regionalpolitische Maßnahmen seien erforderlich, um den Wirtschaftsstandort NÖ zu stärken. Niederösterreich, ein Land, das an der „Toten Grenze“ lag, habe Aufholbedarf, vor allem auch beim Ausbau der Verkehrs-Infrastruktur. Die neue europäische Entwicklung dränge dazu, möglichst rasch zu handeln. Die Probleme seien vielschichtig, wohl auch durch die demokratische Entwicklung und durch die geografische Situation des Landes bedingt. Die Ergebnisse der Volkszählung hätten aber Mut gemacht und gezeigt, dass Niederösterreich gute Rahmenbedingungen biete.

Die Probleme des Arbeitsmarktes seien am besten im Zusammenwirken mit den Sozialpartnern zu bewältigen, mit denen traditionell eine gute Zusammenarbeit bestehe. Gemeinsame Initiativen wie „Arbeitsplatz NÖ“, „Arbeitsstiftung 2002“ und die Plattform „TEP“, der Beschäftigungspakt NÖ gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice, dem Bundessozialamt, dem Ministerium und der Europäischen Union biete gute Möglichkeiten zum Gegensteuern. Pröll verwies auch auf die Technologieoffensive und den Aufbau neuer wirtschaftlicher Strukturen in Verbindung mit neuartigen Bildungsmöglichkeiten, wie sie die Fachhochschulen bieten. Bei all diesen Bemühungen dürfe man nicht vergessen, auch die demokratische Entwicklung und auf die Chancengleichheit zu achten, um etwa die Chance zu bieten, Arbeit und Familie in Einklang zu bringen und die Kinder optimal zu betreuen. „Wir dürfen uns jetzt nicht ängstlich zurücklehnen, sondern müssen selbstbewusst dort ansetzen, wo wir schon Erfolge aufzuweisen haben. Den Blick nach vorne gerichtet, zeitgerecht und punktgenau“, schloss Pröll.

Die Enquete des Club NÖ wird mit Referaten von Vertretern des Instituts für Wirtschaftsforschung, der NÖ Wirtschaftskammer, der Arbeiterkammer, der Fachhochschulen und des Arbeitsmarktservices fortgesetzt.


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