28.11.2001 | 00:00

Kinder sollen Umgang mit Konflikten erlernen

Prokop: Ab Jänner startet Pilotprojekt für 3. und 4. VS-Klassen

„Die Menschen haben heute vielfach verlernt, miteinander umzugehen und Konflikte zu lösen. Deshalb ist es wichtig, dass bereits Kinder die Fähigkeit erlernen, wie man Konflikte löst. Aus diesem Grund haben wir“, so Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop gestern in einem Pressegespräch, „das Projekt zur ‚Mediativen Pädagogik und Gewaltprävention‘ in niederösterreichischen Volksschulen ins Leben gerufen.“ Dieses Pilotprojekt wird ab Jänner des kommenden Jahres in 30 Volksschulen in Niederösterreich angeboten und hat vor allem das Ziel, bei Kindern die soziale Entwicklung und die Fähigkeit der Konfliktlösung zu fördern. In insgesamt rund sechs Stunden werden in spielerischer Form Übungen, Rollenspiele, Gesprächsregeln und vieles andere mehr mit den Kindern der dritten und vierten Volksschulklassen zu den Themen Gefühle, Kommunikation, Miteinander reden, Konflikte etc. abgehalten. Initiiert wurde das Projekt von der NÖ Kinder- und Jugendanwaltschaft, durchgeführt wird es vom St.Pöltner Institut „Konflikte miteinander meistern“ (Ko.m.m.) und der Arbeitsgemeinschaft für mediative Pädagogik (A.M.P.) aus Mödling.

„Dieses Projekt ist nicht auf Grund eines bestimmten Anlassfalles zustande gekommen“, hielt die NÖ Kinder- und Jugendanwältin, Mag. Gabriela Visy, fest „sondern ist vielmehr als präventive Maßnahme zu verstehen.“ Prokop bescheinigte in diesem Zusammenhang den niederösterreichischen Schulen und Kindergärten in Bezug auf Gewalt und Aggression im Vergleich zu anderen Bundesländern (wie beispielsweise Wien) eine durchaus positive Entwicklung, auch wenn es in Niederösterreich in der jüngeren Vergangenheit den einen oder anderen unerfreulichen Anlass gegeben hätte. „Das Problem ist nicht der Konflikt selbst, sondern vielmehr die Art und Weise, wie damit umgegangen wird. Genau hier setzt diese Initiative an.“ Die Ergebnisse dieses Projektes, das auch vom NÖ Familienreferat unterstützt wird, sollen zudem ständig evaluiert und in weiterer Folge ausgebaut werden.

Anmeldungen für Klassengemeinschaften der dritten und vierten Volksschulklassen sind bei der NÖ Kinder- und Jugendanwaltschaft unter der Telefonnummer 02742/908 11 einzubringen. Nähere Informationen zum Projekt „Mediative Pädagogik und Gewaltprävention“ sind auch bei der Arbeitsgemeinschaft für mediative Pädagogik (Telefon 0676/429 29 90, www.schulmediation.at) und beim Institut „Konflikte miteinander meistern“ (Telefon 0676/592 32 20, www.mediationspraxis.at) zu erhalten.


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