19.11.2001 | 00:00

Donauklinikum Tulln vor der Realisierung

Onodi und Sobotka: In Interesse der Patienten

Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi gab am Freitag im Rahmen einer psychiatrischen Tagung in der Landesnervenklinik Gugging Details zum Donauklinikum Tulln bekannt, welches von der NÖ Landesregierung Ende Oktober beschlossen wurde und nunmehr realisiert werden soll. Das Donauklinikum entsteht in Tulln mit einem Kostenaufwand von rund 420 Millionen Schilling (30,52 Millionen Euro). Die Landesnervenklinik Gugging und das NÖ Landeskrankenhaus Tulln werden so zusammengeführt, dass eine neugeschaffene Psychiatrie in Tulln 120 Betten enthält. Das Klinikum versteht sich nicht als bloße Einrichtung für „Reparaturmedizin“, sondern als ganzheitliches Gesundheitszentrum für das gesamte östliche Einzugsgebiet. Auch präventive Angebote finden hier Platz. Insgesamt sind 418 Betten geplant, neben der Psychiatrie sind auch Innere Medizin, Neurologie, Allgemeinchirurgie, Gynäkologie und Anästhesiologie in Normal- und Intensivpflege geplant. Die Projektphase ist abgeschlossen, nunmehr wird europaweit ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Bis 2004 soll der erste Zubau stehen, die Neurologie aus Gugging wird zu diesem Zeitpunkt hierher übersiedeln können. Bis 2007 erfolgt von dort die gesamte Absiedlung, auch der Psychiatrie. Die Langzeitpatienten aus Gugging werden in Heimstrukturen und im geschützten Bereich untergebracht.

Finanz-Landesrat und NÖGUS-Vorsitzender Mag. Wolfgang Sobotka betonte, mit diesem Projekt setze Niederösterreich auf eine gemeindenahe Psychiatrie und damit noch mehr Bürgernähe. Zeitbedingt veränderte Rahmenbedingungen bringen auch eine neue Versorgungsstruktur, was zur Grundsatzentscheidung des Landes Niederösterreich in Richtung Donauklinikum führte.“ „Die schrittweise Zusammenführung und laufende Kooperation von Gugging und Tulln mit einem sanften Übergang bis 2006 sei die richtige Entscheidung gewesen und bringe 80 Millionen Schilling (5,81 Millionen Euro) Einsparungen pro Jahr – ohne Nachteil für die Patienten. Der Kostendruck im Krankenhaus-Bereich wie beispielsweise durch die Erfüllung von Maastricht-Kriterien habe neue Modelle erforderlich gemacht.

Die psychiatrische Versorgung des Landes, die laut Aussage der Experten in den nächsten Jahren gewaltig an Bedeutung gewinnen wird – der Bevölkerungsanteil mit latenten psychiatrischen Erkrankungen wird auf bis zu 15 Prozent geschätzt –, soll auf eine neue Basis gestellt werden: War früher die psychiatrische Versorgung auf Gugging und Mauer-Öhling konzentriert, werden jetzt nach dem neuen Psychiatrieplan sieben sozialpsychiatrische Regionen geschaffen. Eingerichtet wurden in einem ersten Schritt Abteilungen in Hollabrunn, Neunkirchen und Waidhofen an der Thaya, in den nächsten Jahren folgen Mödling und St.Pölten. Durch die Zusammenführung der Landeskrankenhäuser in Tulln und Gugging ergeben sich große Einsparungen. Landeshauptmannstellvertreterin Onodi: Das Donauklinikum ist ein Projekt, das nicht nur den heutigen und zukünftigen Anforderungen gerecht werden wird, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bringt. Verstärkte Zusammenarbeit gibt es aber auch standortübergreifend in anderen Regionen, wie es z.B. mit dem Waldviertel-Klinikum, dem Verband Korneuburg/Stockerau und anderen Kooperationen gelingen wird.


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