16.11.2001 | 00:00

Industriellenvereinigung NÖ über derzeitige Lage

„Konjunktureintrübung“ im 3. Quartal 2001

„Wir schauen sehr positiv in die Zukunft, sind aber extrem vorsichtig.“ Mit dieser Aussage traf bei einer Pressekonferenz der Industriellenvereinigung Niederösterreich am Mittwoch in St.Pölten, einer der Referenten, Dr. Heinz-Christian Sauer, Geschäftsführer einer Unternehmensgruppe für flexible Verpackungsstoffe, sozusagen den Nagel auf dem Kopf. Und der Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich, Dr. Wolfgang Frank, sagte, warum: Die Industriellenvereinigung wolle nicht in Panik verfallen, ganz im Gegenteil, aber man müsse sagen, dass der bundesweite Konjunktur-Abschwung im 3. Quartal 2001 auch Niederösterreichs Industrie erfasse: „Nur 12 Prozent der niederösterreichischen Industriebetriebe sind mit der derzeitigen Geschäftslage vollauf zufrieden, österreichweit sind es immerhin 21 Prozent.“ Ebenso wie die anderen Bundesländer würde auch Niederösterreich eine „Konjunktureintrübung“ erleben. Der Rückgang sei allerdings zu relativieren, da Österreichs Industrie von einem sehr hohen Niveau ausgehe.

Mehr als ein Viertel der niederösterreichischen Betriebe, so Frank weiter, berichten über eine rückläufige Entwicklung in den letzten drei Monaten. Ebenso viele gehen von einem weiteren Rückgang im letzten Quartal des Jahres 2001 aus. Bei der Produktionskapazität rechne im nächsten Vierteljahr sogar gut ein Drittel der Befragten mit einer Abnahme. „Beim Beschäftigtenstand gehen in den nächsten drei Monaten nur noch 4 Prozent der Betriebe von einem Anstieg, jedoch 36 Prozent von einem Rückgang aus“, berichtete Frank. Er warnte aber vor unbegründeter Panik: „Die Rahmenbedingungen sind grundsätzlich positiv. Die Zinsen sind weltweit im Sinken. Eine positive Entwicklung gibt es auch bei der Inflation, und die wichtigsten Konjunkturprognosen rechnen ab dem Frühjahr mit einer Aufwärtsentwicklung in den USA und in weiterer Folge auch bei uns.“ Es gebe also „deutliche Anzeichen dafür, dass wir längerfristig – im Jahr 2002 – wieder einen Aufschwung erwarten können.“

Grundlage für diesen Stimmungsbericht war eine von der Industriellenvereinigung Niederösterreich durchgeführte Befragung, an der 71 Unternehmen mit 22.000 Beschäftigten teilnahmen. Das entspricht rund einem Drittel der Industriebeschäftigten des Bundeslandes.


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