16.11.2001 | 00:00

Stiftskirche Klosterneuburg – ein 100 Millionen-Projekt

Wichtige Etappe der Generalrenovierung mit Blickrichtung 2014

Mit der Schecküberreichung an das Stift Klosterneuburg durch vier Banken bzw. Versicherungsinstitute und der Zusicherung des Landes und der Stadt Klosterneuburg ist die weitere Finanzierung der Generalsanierung des Stiftes Klosterneuburg gesichert (siehe NLK Seite 13). Schon bisher wurden enorme Summen aufgewendet: Seit 1974 waren bis einschließlich Ende des heurigen Jahres 212 Millionen Schilling notwendig.

Jetzt geht es um die Innenrestaurierung der Kirche: Die Schäden waren derart groß, dass man sich im Vorjahr zu einer umfassenden Innenrestaurierung mit einem Gesamtbedarf von 100 Millionen Schilling entschloss. Die Hauptschuld am Verfall trägt, wie in anderen Kirchen auch, die hohe Luftfeuchtigkeit. Der Holzwurm befiel Skulpturen und Chorgestühl, die Fresken weisen einen hohen Verschmutzungsgrad auf. Derzeit ist der Altar eingerüstet, die Holzplastiken wurden abgenommen, „sie glichen Schwämmen“, wie Abt Bernhard Backovsky gestern feststellte. Der Holzwurm wurde bereits „begast“, es folgte eine Festigung, und schließlich wurden die Skulpturen wieder vergoldet. Ein weiterer Problemfall: die Stuckmarmor-Reliefs, die zum letzten Mal 1936 entstaubt und – leider – mit Gips ergänzt wurden. Diese mangelhaften Restaurierungen wurden jetzt wieder entfernt, eine gründliche und der heutigen Methode entsprechende Renovierung wird vorgenommen. Schaden haben auch die Butzenfenster genommen: Um die Fenster besser als bisher vor der Witterung zu schützen, wird eine Doppelverglasung angebracht. In den letzten Monaten waren neun verschiedene Firmen mit der seit dem Vorjahr laufenden Restaurierung beschäftigt.

Fernziel für die Arbeiten ist das 900-Jahr-Jubiläum 2014: 1114 wurde das Stift Klosterneuburg gegründet, die Grundsteinlegung hatten damals Markgraf Leopold III. und seine Frau Agnes vorgenommen. Die Stiftskirche war 1136 geweiht worden, wenige Wochen vor Leopolds Tod. Im 14. Jahrhundert brannten Stadt und Stift, ein gotischer Umbau folgte. 1634 begann die barocke Neugestaltung. Und schließlich erfuhr die Kirche in den Jahren 1898 bis 1901 die letzte umfassende Innenrestaurierung.


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