13.11.2001 | 00:00

LR Plank zu 35 Jahren Dorfhelferinnen:

Hätten wir sie nicht, man müsste sie unverzüglich einführen

Der Dorfhelferinnendienst besteht seit 35 Jahren. Deshalb fand gestern, Montag, im Landtagssitzungssaal in St.Pölten ein Festakt statt, an dem auch Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank teilnahm. 620 Dorfhelferinnen hätten seit 1966 die einmalige Ausbildung absolviert, 40 von ihnen seien derzeit im Einsatz, sagte Landesrat Plank in seiner Gratulationsrede. Vielen Anforderungen müssten diese jungen Menschen gerecht werden, z.B. Kontaktfähigkeit, die Liebe zu Kindern, Bereitschaft zum Helfen, persönlichen Einsatz, Anpassungsfähigkeit und Einfühlungsvermögen, Flexibilität, physische und psychische Belastbarkeit sowie Pflichtbewusstsein. „Hätten wir sie nicht, man müsste sie unverzüglich einführen“, meinte Plank, denn die Dorfhelferinnen würden ihren Beruf bewusster leben und erleben als andere.

Dorfhelferinnen übernehmen die Arbeit der Bäuerin, wenn diese aus unterschiedlichsten Gründen nicht arbeiten kann, etwa durch Krankheit, Unfall, Schwangerschaft oder Geburt, wegen Kur- und Erholungsaufenthalten oder bei einem Todesfall. Aber auch die Versorgung Pflegebedürftiger oder von schulpflichtigen Kindern gehört zur Arbeit der Dorfhelferinnen. Sie arbeiten zwischen einer Woche und zwei Monaten bzw. bei Bedarf noch länger im Haushalt, aber auch in der Landwirtschaft als Helferin bei der Stallarbeit, im Garten und am Feld.

Diese Kombination aus Familien- und Betriebshilfe existiert nur in Niederösterreich. Die Ausbildung zum Beruf einer Dorfhelferin in der Landwirtschaftlichen Fachschule in Tullnerbach dauert – nach dem vorhergehenden, erfolgreichen Abschluss von Schulen – ein Jahr lang. Dabei wird auch ein 13 Wochen dauerndes Pflichtpraktikum absolviert. Es umfasst 7 Wochen in einem landwirtschaftlichen Betrieb, 2 Wochen in einem Kinderheim, 2 Wochen in einem Säuglingsheim und 2 Wochen in einem Altenheim. Dazu kommen noch Unterrichtsfächer wie Haushalts- und Betriebsführung oder Ernährung und Vorratswirtschaft.

Die Dorfhelferinnen sind beim Land Niederösterreich angestellt. Für 320 Einsätze pro Jahr leistet das Land jährlich Personalkosten von 13 Millionen Schilling (944.747 Euro). Rund 2,5 Millionen Schilling (181.682 Euro) kommen von den Betrieben als sozial gestaffelte Beiträge.


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