08.11.2001 | 00:00

Dienststellenversammlung im NÖ Landhausviertel

Landesdienst unter dem Druck struktureller Reformen

„Noch nie war der NÖ Landesdienst so sehr betroffen von strukturellen Reformen, wie sie sich derzeit in der öffentlichen Verwaltung ergeben. Er wird durch die Änderung von Kompetenzen, durch die Verlagerung von Aufgaben vom Bund zum Land und durch echte Deregulierung voll gefordert. Niederösterreich hat hier die wesentlichste Arbeit geleistet. Der Landesdienst kann aber auch verlangen, dass er jetzt über die klaren Konsequenzen informiert wird, dass er konstruktive Kritik einbringen kann und damit ernst genommen wird, und dies in einer Kultur des gegenseitigen Zuhörens.“ Dr. Hans Freiler, Obmann der Zentralpersonalvertretung des NÖ Landesdienstes, legte mit diesen Ausführungen die Situation dar, in der sich der Landesdienst in der derzeitigen Phase befindet.

Der Obmann der Dienststellenpersonalvertretung, Dkfm. Peter Morwitzer, hob hervor, dass in den letzten zwölf Monaten einige Vorhaben realisiert werden konnten: beispielsweise die optimale Erreichbarkeit des Landhauses für Bedienstete und Besucher, die Optimierung der Amtsstunden an Dienstagen und Freitagen und eine Reihe anderer Verbesserungen. Kritik äußerte er am Informationsmangel über die geplante Übersiedlung der Sicherheitsdirektion und des Landesgendarmeriekommandos, die weitreichende Konsequenzen für die niederösterreichischen Beamten haben werde. Er schlug dazu die Einrichtung einer Projektgruppe vor. Das Zeiterfassungssystem werde grundsätzlich von der Personalvertretung positiv beurteilt, da es eine höhere Flexibilität der Arbeitnehmer ermögliche. Es dürfe aber nicht als Ersatz für die Dienstaufsicht dienen.

Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka würdigte den hohen Stellenwert der niederösterreichischen Beamtenschaft, die sehr positiv zur Landesentwicklung beigetragen habe. Er erinnerte daran, dass Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll an führender Position an der österreichischen Verwaltungsreform mitgewirkt habe, was auch allseits anerkannt werde. Es zeige sich auch, dass die Niederösterreicher mit ihrer Beamtenschaft zufrieden sind. Er verwies auf die vielfältige Rolle der Beamten und bezeichnete sie als „Visitenkarte des Landes“ gegenüber der Öffentlichkeit. Er äußerte sich positiv zu den Wünschen der Beamtenschaft nach einer höheren Dotierung der Ausbildung, wodurch eine umfassende Neuregelung der Aus- und Weiterbildung möglich wird. Positiv bewertete er auch die Bemühungen um eine Besoldungsreform und meinte weiters, dass man die Einführung des elektronischen Zeiterfassungssystems noch kritisch überdenken müsse. Er appellierte an die Beamten, ein umfassendes Interesse am Beruf in den Mittelpunkt zu stellen. Wenn die Motivation der Beamten, für das Land zu arbeiten, stimme, dann habe Niederösterreich große Chancen, seiner Rolle als Drehscheibe in Mitteleuropa gerecht zu werden.


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