08.11.2001 | 00:00

Suchtinformation abseits der Panikmache

Interaktive Ausstellung „Alles im Griff“ startet in Krems

Die Suchvorbeugung kommt in Niederösterreich auf einen guten, für alle Suchtgefährdeten erfolgversprechenden Weg: Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop eröffnete heute im Kremser Rathaus die Wanderausstellung „Alles im Griff“, die von der Fachstelle für Suchtvorbeugung NÖ nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammengestellt und jugendgerecht konzipiert wurde. Sie ist zunächst in Krems zu sehen und geht anschließend auf zweijährige Wanderschaft durch alle Bezirke des Bundeslandes.

„Die Ausstellung will abseits bisher gepflogener Panikmache relativieren und aufklären. Sie beschäftigt sich vor allem mit Nikotin und Alkohol, zwei legalen Drogen, die mehr Schaden verursachen als die sogenannten illegalen Drogen. Bisher kamen wir an die Jugendlichen, um die es hauptsächlich geht, kaum heran, weil wir falsche Methoden wählten. Vorträge langweilten, als Abschreckung gedachte Führungen ins Drogenmilieu, etwa zum Wiener Karlsplatz, und einschlägige Filme weckten sogar das Interesse der Jugendlichen. Mit dieser Ausstellung werden wir alle, die es angeht oder angehen könnte, besser erreichen“, urteilt Prof. Kurt Fellöcker, Leiter der Fachstelle, über die Wanderausstellung.

„Die Neigung zur Sucht steckt in jedem von uns. Wir müssen lernen, damit umzugehen, und dabei leistet die Ausstellung eine große Hilfe“, stellte Landeshauptmannstellvertreterin Prokop fest. „Sucht ist Krankheit und kein gesellschaftliches Randproblem. Niederösterreich hat daher schon erhebliche Mittel in die Suchtprävention gesteckt, zuletzt insgesamt 133 Millionen Schilling (9,67 Millionen Euro). Wir arbeiten daran, ein Beratungsmodell zu entwickeln, das sich für den ländlichen Raum eignet und auch in Kleinstädten angewendet werden kann. Der Fachmann muss zum Menschen kommen, um erfolgversprechende Gespräche zu führen. Umgekehrt hat es nicht funktioniert“, so Prokop.

Die Ausstellung „Alles im Griff“ im Kremser Rathaus ist vom 8. bis 25. November jeweils Donnerstag und Freitag von 10 bis 15 Uhr, Samstag und Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Terminvereinbarungen für Schulen und Gruppen sind unter 02742/314 40 möglich.


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