22.10.2001 | 00:00

Studie belegt: Ambulanz billiger als Arztbesuch

LHStv. Onodi bekräftigt Forderung nach Abschaffung der Gebühren

„Eine aktuelle Studie belegt die gesundheits- und finanzpolitischen Bedenken gegenüber den Ambulanzgebühren“, meinte heute, Montag, Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi zur aktuellen Arbeit des Direktors des Innsbrucker Landeskrankenhauses, Max Laimböck. Onodi weiter: „Im Vergleich sind Ambulanzbesuche vielfach billiger als Besuche bei niedergelassenen Ärzten. Damit werden die Argumente zur Einführung der Ambulanzgebühren wegen eines Lenkungseffektes und finanzieller Einsparungen klar widerlegt. Zudem wird die dringende Notwendigkeit, die Ambulanzgebühren abzuschaffen, untermauert.“

Im Kostenvergleich zwischen Tiroler Arztpraxen und Ambulanzen in den Krankenhäusern kommt die Studie zum Schluss, dass die Kosten in der Spitalsambulanz um 22 Prozent niedriger sind als die Kassenhonorare der niedergelassenen Ärzte. Die Computertomographie kostet in der Ambulanz sechs Prozent weniger als in der Facharztpraxis. „Derartige Zahlen sind leicht zu erklären. Moderne Großgeräte in Krankenhäusern weisen einen viel besseren Auslastungsgrad auf als Spezialeinrichtungen in Arztpraxen“, meinte Onodi. „Zudem ist das dienstversehende Personal ja nicht nur mit der Versorgung ambulanter Patienten beschäftigt, sondern hat auch im Rahmen der Versorgung rund um die Uhr besonders die stationär aufgenommenen Patienten zu betreuen. Großgerätepläne für Krankenhäuser sind nach Wirtschaftlichkeit und Bedarf ausgerichtet. Hier kann im Zusammenspiel ambulanter Mitbetreuung und ohnehin notwendiger Dienste und Behandlungen im Rahmen des allgemeinen Krankenhausbetriebes neben wertvollen Synergieeffekten eine weitaus bessere Wirtschaftlichkeit erreicht werden.“

„Mein Ziel ist es, die Ambulanzgebühr wieder abzuschaffen“, sagte Onodi. „Die Ambulanzen in den Spitälern bieten den Patienten eine Versorgung rund um die Uhr an. Welcher niedergelassene Arzt gipst um 2 Uhr früh schon einen Arm ein? Der Hauptteil der Kosten für die Ambulanzgebühren betrifft Personalkosten, die ohnehin aufgrund des normalen Krankenhausbetriebes zu leisten sind.“ Strikt abzulehnen sei ein gegenseitiges Ausspielen der Spitäler, des niedergelassenen Bereichs und der Kassen. Onodi abschließend: „Gewisse medizinische Leistungen können einfach von der Ambulanz besser erbracht werden als vom niedergelassenen Bereich.“


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