22.10.2001 | 00:00

Spatenstich für den Bau der B 301

Trasse soll im Herbst 2006 für den Verkehr freigegeben werden

Am kommenden Donnerstag, 25. Oktober, ist es so weit: In Anwesenheit zahlreicher politischer Prominenz, allen voran Bundesministerin Dr. Monika Forstinger, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl, findet um 12 Uhr in Schwechat der Spatenstich für den Bau der B 301, der Wiener Südrand Straße, statt. Die rund 16 Kilometer lange B 301 vom Knoten Vösendorf nach Schwechat, die die A 2 Südautobahn mit der A 4 Ostautobahn verbindet, wird im Vollausbau errichtet, also vierspurig bzw. im Tunnelbereich zweiröhrig. Rund 4 Kilometer bzw. 25 Prozent der gesamten Trasse werden unter Tag verlaufen. Der technisch aufwendigste aller fünf Tunnel im Zuge der Errichtung der B 301 ist der 1,9 Kilometer lange Tunnel Rannersdorf, der das Schwechattal zwischen den Anschlussstellen Rannersdorf und Zwölfaxing quert. Dazu werden 6 Grünbrücken, 13 Brücken und 8 Anschlussstellen errichtet. Für die Trasse selbst sowie die Anschlussstelle Mannswörth wurde im Oktober des Vorjahres vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie die Genehmigung erteilt. Für alle weiteren Anschlussstellen (Rannersdorf, Zwölfaxing, Weißes Kreuz, Laxenburger Straße, Rothneusiedl, Rustenfeld, Vorarlberger Allee) sind eigene Umweltverträglichkeitsprüfungen erforderlich, die laut ÖSAG bis Ende 2002 abgeschlossen sein sollen. Die Gesamtbaukosten für die B 301 werden mit 5,6 Milliarden Schilling (406.967.871 Euro) beziffert. Mit der Verkehrsfreigabe ist im Herbst 2006 zu rechnen.

Allein der Bau des Tunnels Rannersdorf, der in offener Bauweise erfolgt, um die Auswirkungen auf den Grundwasserhaushalt möglichst gering zu halten, wird rund dreieinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Beide Röhren werden zeitlich versetzt errichtet. Während der Bauzeit werden die Verkehrsverbindungen provisorisch aufrecht erhalten. Der lokale Verkehr wird kleinräumig um die Baustelle geführt, der Durchzugsverkehr wird großräumig umgeleitet. Für den Schwerverkehr werden im Gemeindegebiet von Schwechat zudem gesonderte Vorkehrungen getroffen, um die Belastungen der Anrainer möglichst gering zu halten.

Im Zuge der Errichtung der B 301 müssen rund 1,9 Millionen Kubikmeter Humus, Boden und Schotter abgetragen werden, wobei ein Großteil des Aushubmaterials für Lärmschutzdämme und Landschaftsgestaltung wiederverwertet wird. Außerdem soll anhand eines „ökologisches Baustellenkonzeptes“, das u.a. gezielte Absperrungen der Baustellenbereiche, weitreichende Bauschutzmaßnahmen und besondere Begleitmaßnahmen im Bereich der Gewässerquerungen umfasst, dafür sorgen, dass während der Bauphase die damit verbundenen Beeinträchtigungen des Natur- und Landschaftsraumes möglichst gering gehalten werden. Außerdem ist eine Reihe landschaftsgestaltender Maßnahmen an den Böschungs- und Dammflächen der B 301 und den ergänzenden „ökologischen Ausgleichsflächen“ im Nahbereich der Trasse vorgesehen.

Für die Bürger der Anrainergemeinden bringt die B 301 eine wesentliche Verkehrsentlastung. Mit der Verkehrsfreigabe sollen Ortsdurchfahrten und Siedlungsgebiete vom Verkehr, insbesondere vom Schwerverkehr, entlastet werden. Verkehrsprognosen zufolge werden bis 2015 rund 38.000 bis knapp 50.000 Fahrzeuge auf die neue Trasse verlagert.

Der Bau der Wiener Südrand Straße ist Teil eines 1994 erarbeiteten verkehrsträger- und landesgrenzenübergreifenden Verkehrskonzeptes, das zahlreiche betriebliche, organisatorische und bauliche Maßnahmen umfasst, um die Verkehrssituation im Südraum von Wien und Niederösterreich zu verbessern. Zahlreiche Maßnahmen für den öffentlichen Verkehr als auch für den Straßenverkehr wurden zum Teil bereits umgesetzt bzw. befinden sich derzeit in der Umsetzung. Insbesondere zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs wurden u.a. auf der Südbahn ein 15 Minuten-Takt zwischen Wien und Mödling bis ein 30 Minuten-Takt bis Wiener Neustadt eingeführt, neue Fahrzeuge wie die Doppelstockwaggons eingesetzt und für die Badner Bahn ein 7,5 Minuten-Takt eingerichtet. Auch der Ausbau der Flughafenschnellbahn wurde in Niederösterreich bereits realisiert, in Wien wird derzeit noch gebaut. Ab 2003 soll es auf dieser Strecke einen 15 Minuten-Takt geben. Ebenso wurden die Bahnverbindungen nach Bratislava und die Ostbahn ausgebaut. Dazu kommen der geplante vierspurige Ausbau der Südautobahn zwischen Guntramsdorf und Vösendorf sowie die lokalen Ortsumfahrungen von Himberg, Lanzendorf, Maria Lanzendorf, Achau, Zwölfaxing und Leopoldsdorf. Die wesentlichsten Maßnahmen sollen bis 2005/2006 realisiert werden. Die Umsetzung des 1994 beschlossenen Konzeptes für den Ausbau der Infrastruktur im Südraum von Wien belaufen sich auf rund 20 Milliarden Schilling (1.453.456.683 Euro).


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