09.10.2001 | 00:00

SP-Vertreter besuchten Einrichtungen im Waldviertel

Infrastruktur für derzeitige Entwicklung nicht gerüstet

Die Vielfalt an Natur und Kultur und die regionale Eigenständigkeit des Waldviertels sind nur einige der Besonderheiten dieser Region, die seit der Öffnung der Grenzen in Richtung Norden große Umbrüche erfahren hat. Davon überzeugen konnte sich gestern Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi, die u.a. in Begleitung von Bürgermeister Anton Koczur, SP-Klubobmann Ewald Sacher und NÖ Arbeiterkammer-Präsident Josef Staudinger den Hafen Krems, den Industriepark Gmünd, ein Glasmuseum in Alt-Nagelberg und den Kulturpark Kamptal inklusive des Gesundheitszentrums Dungl in Gars besuchte. Diese Einrichtungen hätten in einzelnen Regionen des Waldviertels eine überaus positive Entwicklung eingeleitet, die nicht zuletzt auf Grund der Eco Plus, der RIZ-Holding und der Grenzlandförderungsstelle ermöglicht wurde. Das könne aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nach wie vor in vielen Regionen Handlungsbedarf gebe. Insbesondere die fehlende Verkehrsinfrastruktur im Waldviertel erweise sich als großer Nachteil. Der geradezu explosionsartige Anstieg des Durchzugsverkehrs, insbesondere des Schwerverkehrs, verschärfe zusätzlich die Situation auf den bestehenden Straßen, die für dieses Verkehrsaufkommen nicht gerüstet seien. Deshalb sollten möglichst rasch u.a. die B 37 bis nach Krems, die Horner Bundesstraße inklusive der Ortsumfahrungen sowie die Verbindung von Gmünd nach Linz mit Anschluss an die Mühlkreisautobahn ausgebaut werden. Auch der weitere Um- und Ausbau regionaler Verbindungen müsse vorangetrieben werden.

Wie wichtig diese Maßnahmen seien, zeige auch das Volkszählungsergebnis. Denn vor allem in den Grenzregionen des Waldviertels gebe es „Verlierergemeinden“, für die die Situation damit noch schwieriger wird. Gleichzeitig müsse alles unternommen werden, mittels EU-Förderungen Projekte in der Region, die von Bund und Land kofinanziert werden müssen, zu realisieren, und die Zielgebietskulisse über das Jahr 2006 zu verlängern. Nur so könnten zusätzliche Betriebe in die Region gebracht und Arbeitsplätze geschaffen werden. Defizite orten sie weiters bei der Informationsarbeit der Bundesregierung in Bezug auf die EU-Erweiterung. Nach anfänglicher Euphorie sei nach Abwanderung vieler Betriebe nach Tschechien und dem damit verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen in der Grenzregion wieder Skepsis und Unsicherheit eingekehrt. Hier müsse noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.


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