27.09.2001 | 00:00

Renaturierungskonzept für den Weidenbach

Symbolischer Spatenstich als Beginn

In der Marktgemeinde Gaweinstal (Bezirk Mistelbach) wird am Montag, 1. Oktober, um 15 Uhr das Renaturierungskonzept des Weidenbaches vorgestellt. Es erfolgt auch ein symbolischer Spatenstich durch den Dritten Präsidenten des NÖ Landtages, Ing. Johann Penz. Die Vorstellung des Renaturierungskonzeptes übernimmt Oberbaurat Dipl.Ing. Werner Rubey, Abteilung Wasserbau, des Amtes der NÖ Landesregierung. Diese Abteilung lädt mit dem Wasserverband Weidenbach und der Marktgemeinde Gaweinstal zum Spatenstich und zur Vorstellung ein.

Die Kosten der Renaturierung des Weidenbaches, der bei Zwerndorf in die March mündet, werden auf 32 Millionen Schilling (2.325.530 Euro) geschätzt. Die Kosten werden über die Agenda 2000, ein EU-Konzept, abgerechnet. Der erste Teil, die Projektierung, wurde mit 2,5 Millionen Schilling (181.682,09 Euro) als Fördersumme bereits genehmigt. 10 Prozent entrichtet der Wasserverband Weidenbach. 90 Prozent werden aus öffentlichen Mitteln bezahlt, nämlich zu 50 Prozent von der EU, zu 30 Prozent vom Bund und zu 20 Prozent vom Land Niederösterreich.

Der heutige, meist strukturarme Zustand fast aller Fließgewässer der Region – und natürlich auch des Weidenbaches – ist maßgeblich von früheren Ausbaumaßnahmen bestimmt. Der Schutz vor Überschwemmungen, die Verbesserung des Grundwasserhaushaltes und die Nutzung der Wasserkraft standen im Vordergrund.

In den letzten zehn Jahren hat sich aber die Einstellung zu den Gewässern grundlegend geändert: Ziel ist jetzt, die Eingriffe soweit wie möglich auf ein ökologisch verträgliches und vertretbares Maß zu verringern. Die natürliche Struktur ist wieder herzustellen: Naturnahe Gestaltung, also die Renaturierung, eine Gewässerpflege, die wieder möglichst nahe an den ursprünglichen Zustand kommt, und ein Abrücken der Nutzung vom Gewässer, weil dadurch weniger für die Pflege getan werden muss, sind einige der Folgerungen. Zur Erfüllung der EU-Wasser-Richtlinie, die vorgegeben ist, dient ein hydraulisches Abflusskonzept, ein ökologisches Leitbild für das Gewässer, in diesem Fall des Weidenbaches, und eine Landwirtschaft, die der Umwelt gerecht wird. Dadurch kehren nach und nach wieder Randstreifen und Ufergehölze mit ihren Wurzelsystemen zurück. Sie bieten den natürlichsten Schutz der Gewässer und tragen durch das „Bremsvermögen“ auch zum Schutz vor Hochwässern bei. Auch der Eintrag von Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor in das Gewässer lässt deutlich nach. Bei ausreichender Breite verhindern die Gehölze am Ufer zudem den Eintrag von Dünge- und Spritzmitteln. Die Feuchtwiesen dehnen sich aus, Tiere und Pflanzen sind wieder mehr und vielfältiger zu bewundern. Mit anderen Worten: Die Natur kehrt, langsam, aber sicher, wieder zurück.


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