27.09.2001 | 00:00

Podiumsdiskussion in Anzendorf bei Loosdorf

Onodi: Landwirtschaft ein Thema der gesamten Gesellschaft

„Global denken, lokal kaufen“ heißt die jüngste Kampagne der SPÖ-Bauern Niederösterreichs und der Jungen Generation zur Unterstützung der Landwirtschaft und gleichzeitig auch zur Meinungsbildung in der Bevölkerung. Die Kampagne wurde gestern bei einer Podiumsdiskussion im Meierhof Zöchbauer in Anzendorf bei Loosdorf (Bezirk Melk) präsentiert.

In einer durch lebhafte Beiträge untermauerten Diskussion meldete sich auch Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi zu Wort, die meinte, dass die Landwirtschaft ein Thema der gesamten Gesellschaft sei. Diejenigen, die in der Landwirtschaft ihre Arbeit versehen, schaffen diese Arbeit schließlich für die gesamte Gesellschaft selbst. Und diese Arbeit, dazu müsse und wolle man sich bekennen, sei immens wertvoll. Man wolle aber gerade auch seitens der Konsumenten Einfluss darauf nehmen, dass entsprechende Lebensmittel angeboten werden.

Als Schwerpunkt der neuen österreichischen Agrarpolitik, so meinten die SPÖ-Bauern Niederösterreichs, sei eine besondere Förderung des biologischen Landbaues als Leitmodell anzuführen. Zugleich müsse man die Erzeugnisse auf eine umweltgerechte Agrarproduktion umstellen. Österreich müsse eine gentechnikfreie Zone bleiben, was auch bedeute, dass keine Patente auf Tiere und Pflanzen erteilt würden. Man müsse zudem auf die tiergerechte Haltung umstellen und die Transporte quer durch Europa drastisch einschränken.

Europaweit wurde in den letzten Jahrzehnten eine falsche Agrarpolitik aufgebaut. Nach der Zahl der gehaltenen Tiere sowie nach der Größe der bewirtschafteten Flächen wurde gefördert und eine nicht-nachhaltige Agrarpolitik aufgebaut. Großbetriebe mit zweifelhaften Bewirtschaftungsmethoden und ebenso zweifelhaften Umweltbilanzen wurden begünstigt, kleine und biologisch sowie naturverträglich produzierende Bauern klar benachteiligt. Das Ergebnis: In den letzten vier Jahren sperrten 6.500 landwirtschaftliche Betriebe in Niederösterreich zu. Österreichs Landwirtschaft kann aber, so hieß es, im globalen Wettbewerb nur dann bestehen, wenn sie regional Kunden und Unterstützung findet. Man müsse also, statt die großen Agrarfabriken zu unterstützen, mehr Förderungen für Klein- und Mittelbetriebe erreichen, diese sozial staffeln und ökologische Kriterien mehr berücksichtigen. Dazu komme die Anhebung des Sockelbetrages für die Bergbauernförderung, ein Verbot der Tiermehlverfütterung auf Dauer und strenge Kontrollen bei der Erzeugung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte.


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