26.09.2001 | 00:00

Drei Regierungsmitglieder – ein Thema:

25 Prozent Bio in NÖ Landeseinrichtungen

Niederösterreich setzt bereits seit einigen Jahren verstärkt auf eine Ökologisierung des Lebensmitteleinkaufs. Zuletzt hat der NÖ Landtag im Mai den Beschluss gefasst, bis Ende 2003 den Anteil an biologischen Lebensmitteln in NÖ Landeseinrichtungen auf mindestens 25 Prozent anzuheben. Unter dem Titel „Wenn die Küche im Dorf bleibt …“ präsentierten gestern in St.Pölten Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi, Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank und Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka die Details dieser Initiative.

Sobotka betonte dabei neben der Vorbildfunktion, dem ganzheitlichen medizinischen Ansatz im Bereich der Gesundheitsvorsorge und der vermehrten regionalen Wertschöpfung vor allem den umweltpolitischen Aspekt des Klimaschutzes: Regionale Bioprodukte weisen deutlich weniger Transportkilometer auf und bringen so weniger CO2 in Umlauf. Das Pilotprojekt im Krankenhaus Tulln, wo 50 Prozent der Lebensmittel aus der Bio-Schiene stammen, habe zudem auch die Wirtschaftlichkeit unter Beweis gestellt. Der Durchschnittswert von 8 Prozent zusätzlicher Kosten werde vom NÖGUS als gerechtfertigt anerkannt und sei zudem volkswirtschaftlich billiger.

21 Großküchen hätten bereits umgestellt, in den nächsten zwei Jahren sollen 94 weitere Küchen in allgemeinen öffentlichen und Landes-Krankenhäusern, Kinder- und Jugendheimen, Pensionisten- und Pflegeheimen sowie Landwirtschaftlichen Fachschulen folgen. Der ERNTE-Verband und „die umweltberatung“ unterstützen für jeweils ein Jahr mit Weiterbildungsprogrammen und Hilfe beim Aufbau der Logistik, ein Bio-Kontrollsystem gewährleist die Qualitätssicherung, so Sobotka.

Plank nannte das Vorhaben ein wichtiges Signal zur Gestaltung der Nachfrage und weiteren Schritt in Richtung Glaubwürdigkeit. Bio sei zu einem Trendprodukt geworden, eine klare Qualitätsprofilierung, Glaubwürdigkeit und Durchgängigkeit der Lebensmittel seien die Chance für die österreichischen Produzenten, für die sich Bio freilich auch rechnen müsse.

Niederösterreich sei stolz auf seine über 3.200 Bio-Bauern, mit einer Dichte von 9,5 Prozent Anteil an landwirtschaftlichen Betrieben liege man in Europa (der EU-Schnitt liegt bei 1,2 Prozent Bio-Landwirtschaft) weit vorne. Dabei funktioniere die regionale direkte Vermarktung meist sehr gut, die größten Entwicklungspotenziale liegen im Bereich des Lebensmittelhandels und der Großküchen. Genau hier setze das niederösterreichische Vorreiterprojekt ein, so Plank.

Für den Gesundheitsbereich merkte Onodi an, Ernährung und Gesundheit seien untrennbar miteinander verbunden, führten doch Fehler in der Ernährung zu einer Reihe von Zivilisationserkrankungen. Aufklärung und Information müssten hier gegensteuern, um das Bewusstsein zu stärken, dass gesunde Ernährung und schmackhafte Speisen kein Widerspruch seien.

2,9 Millionen Österreicher essen täglich auswärts, 1,9 Millionen davon in Großküchen, so Onodi weiter. In den Krankenhäusern und Pflegeheimen komme zudem nicht nur der Qualität der Lebensmittel, sondern auch der psychologischen Funktion der Mahlzeiten besondere Bedeutung zu. Das Projekt „25 Prozent Bio in NÖ Landeseinrichtungen“ garantiere artgerechte Tierhaltung, gentechnikfreies Essen und eine Einhaltung der Verbote für Antibiotika, Tiermehl u.a. im Futter.


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