30.08.2001 | 00:00

Tschechisch-NÖ Energie-Diskussion in Waidhofen an der Thaya

Sobotka zu Temelin: „Es wird aneinander vorbei geredet!“

Unter dem Titel „Kulturelle Vielfalt – europäische Einheit: der unbekannte Nachbar Tschechien“ fand am Dienstag in Waidhofen an der Thaya ein Annäherungsversuch zum Thema Energie statt. Auch über das am meisten umstrittene Kapitel in der österreichisch-tschechischen Nachbarschaft wurde unter Teilnahme österreichischer und tschechischer Experten diskutiert: „Sämtliche grenznahe Atomkraftwerke bereiten uns Niederösterreichern große Sorgen. Temelin im speziellen, weil es in einer Zeit gebaut und in Betrieb gesetzt wird, in der einige Länder bereits den Ausstieg aus der Atomkraft durchführen“, so Umwelt-Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka.

„Zudem sei es äußerst bedauerlich, dass das Verhältnis zum tschechischen Nachbarn getrübt wird. Es müsse ein Weg gefunden werden, dass man wieder mehr miteinander redet und nicht aneinander vorbei“, meinte Sobotka weiter.

„Die Diskussion in Waidhofen zeigte die Problematik auf, wie aneinander vorbei geredet wird. Spezifisch technische Fragen sollten im Kreis von Experten behandelt werden“, gibt Anti-Atomkoordinator Fritz Rauter seine Eindrücke der Diskussion wieder. In ähnlicher Weise Mag. Cech, Vertreter der tschechischen Botschaft in Wien: „Zu viele Fragen wurden verschieden beantwortet.“

Ing. Tyc, Betriebsleiter von Temelin und Obmann der „Südböhmischen Väter“ stellte den aktuellen Stand des Reaktorblocks I in Temelin dar: Die Reaktorleistung betrage zur Zeit 55 Prozent, die Turbinenleistung 490 MW. Die Reparatur der Turbine sei erfolgreich gewesen, die Vibrationen bewegen sich auf der Hälfte der zulässigen Höhe.

„Die Endlagerung ist nach wie vor ein ungelöstes Problem, auch wenn man hofft, abgebrannte Brennstäbe in Zukunft wiederverwenden zu können. Der kommerzielle Betrieb von Temelin ist für den 1. Jänner 2003 vorgesehen“, so der NÖ Anti-Atom-Koordinator Rauter abschließend.


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