24.08.2001 | 00:00

Bericht der Schuldnerberatung 2000

Kranzl: Eine unverzichtbare Einrichtung

In St.Pölten präsentierte heute Landesrätin Christa Kranzl den Bericht der NÖ Schuldnerberatung 2000. Schulden gehörten zum Wirtschaftsleben, zum Problem würden sie dann, wenn Rückzahlungen zu einer existenzbedrohenden Belastung würden, betonte dabei Kranzl. Hauptschuldenfallen seien Krankheit, Arbeitslosigkeit, Einkommensverlust bei Jobwechsel, Scheidung und Selbstüberschätzung. Aufgabe der NÖ Schuldnerberatung sei es, Menschen zu beraten, die in eine existenzbedrohende Situation geraten seien. In den zehn Jahren ihres Bestehens sei die NÖ Schuldnerberatung zu einer unverzichtbaren Einrichtung geworden.

Weil insbesondere die Zahl der Betreuten unter 25-jährigen steigt, will Kranzl den Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit auf verstärkte Vortragstätigkeit in den Schulen legen. Im Jahr 2000 hat es 2.494 Teilnehmer bei 84 Vorträgen in Schulen gegeben. Bei der niederösterreichweiten Fragebogenaktion haben sich von 400 Schulen 306 beteiligt und über 30.000 Fragebögen retourniert. Zur Verwendung bei Kreditaufnahmen will Kranzl eine jugendgerechte Check-Liste ausarbeiten lassen. In Bezug auf das Problem für vermögens- und einkommenslose Partnerinnen, die bei Krediten mithaften, fordert Kranzl Bundesminister Haupt auf, einen gesetzlichen Schutz insbesondere bei Scheidungen zu schaffen.

Im konkreten enthält der Bericht der NÖ Schuldnerberatung 2000 folgende Daten: Die Zahl der Erstkontakte stieg von 1.896 Menschen im Jahr 1999 auf 2.151 im Jahr 2000, jene der insgesamt beratenden Menschen von 4.500 auf 5.500 im selben Zeitraum. Das kommt einer Steigerung von 12 Prozent gleich. Erledigt wurden 1999 2.021 Fälle, 2000 waren es 2.233 Fälle. 1999 wurden insgesamt 183 außergerichtliche Ausgleiche betreut, 2000 waren es 146. Die Zahl der Privatkonkurse stieg in diesem Zeitraum von 218 auf 230. 40 Prozent der betreuten Personen im Vorjahr waren weiblich, 1.199 waren arbeitslos, davon 187 Langzeitarbeitslose. 2.132 Personen und damit der Großteil der Beratenen war zwischen 25 und 45 Jahre alt. Insgesamt standen 1.775 Personen in einem aufrechten Arbeitsverhältnis. In Bezug auf die einzelnen Beratungsstellen liegt Wiener Neustadt mit 757 Erstkontakten bzw. 1.692 Gesamtterminen an der Spitze. Auf 2.078 NÖ Haushalte entfiel eine Gesamtverschuldung von 1,65 Milliarden Schilling (119.910.176 Euro), mit 465 Haushalten lag dabei St.Pölten an der Spitze.


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