24.08.2001 | 00:00

NÖ Tagesmütter werden sozial abgesichert

Prokop: Ein berechtigter Wunsch wird erfüllt

Rund 1.500 Frauen arbeiten in Niederösterreich als Tagesmutter, sie betreuen insgesamt 5.500 Kinder. Das Land ist damit im Bundesländervergleich bei weitem führend, fast die Hälfte aller österreichischen Tagesmütter entfällt auf Niederösterreich. Nunmehr soll mit einer neuen Landesförderung der Beruf der Tagesmutter noch attraktiver gemacht und zugleich die Kinderbetreuung weiter verbessert werden. „Ab Oktober unterstützt das Land Niederösterreich die Sozialversicherung der Tagesmütter mit insgesamt 30.000 Schilling (2.180 Euro) im Jahr. Wir übernehmen damit drei Viertel der Gesamtkosten für die Pensions-, Kranken-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung bei der Tagesmutter und erfüllen einen berechtigten Wunsch vieler Tagesmütter“, kündigt Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop an.

Die Kosten der Sozialversicherung für eine Tagesmutter sind von ihrem Einkommen abhängig und betragen im Durchschnitt 40.000 Schilling (2.907 Euro) pro Jahr. Ab Oktober werden das Land Niederösterreich 75 Prozent und die Trägerorganisation 10 Prozent dieser Kosten übernehmen, sodass für die Tagesmutter selbst nur mehr 15 Prozent Selbstbehalt für die Sozialversicherung bleiben.

Heuer wird das Land Niederösterreich 2,5 Millionen Schilling (181.682 Euro), nächstes Jahr 5 Millionen (363.364 Euro) und im Jahr 2003 10 Millionen Schilling (726.728 Euro) für die Sozialversicherung von Tagesmüttern bereitstellen. „Damit können heuer 80, nächstes Jahr 150 und im Jahr 2003 schon 300 Tagesmütter sozial abgesichert werden“, kündigt Prokop den schrittweisen Ausbau der Sozialversicherung für die Tagesmütter in den nächsten Jahren an. Insgesamt rechnet Prokop, dass längerfristig 600 Tagesmütter die Sozialversicherung anstreben, was dem Land im Vollausbau dann 20 Millionen Schilling (1,45 Millionen Euro) kosten wird. Für die Kunden wird die Sozialversicherung für die Tagesmutter keine Auswirkungen haben, der Elternbeitrag bleibt gleich. Die Eltern zahlen für eine Tagesmutter – je nach Region – zwischen 30 (2,18 Euro) und 35 Schilling (2,54 Euro) pro Betreuungsstunde.

In Niederösterreich befassen sich vier Organisationen mit der Ausbildung, der Beschäftigung und der Vermittlung von Tagesmüttern: das NÖ Hilfswerk, die Caritas, der Katholische Familienverband und die Volkshilfe. Das Land unterstützt sowohl diese Organisationen als auch einkommensschwächere Eltern, deren Kinder von Tagesmüttern betreut werden, finanziell.

Größte Trägerorganisation ist das NÖ Hilfswerk mit rund 1.250 Tagesmüttern. Innenminister Dr. Ernst Strasser, Präsident des NÖ Hilfswerkes begrüßt die neue Aktion des Landes: „Es ist uns ein großes Anliegen, den Bedürfnissen unserer engagierten Tagesmütter nach einer vollen sozialen Absicherung entgegenzukommen. Als Dienstgeber sind wir gerne bereit, 10 Prozent der Kosten der Sozialversicherung zu übernehmen. Mit diesem Angebot wird auch das Interesse von Müttern nach einer Tätigkeit als Tagesmutter wieder steigen, was letztlich vor allem berufstätigen Müttern zugute kommt.“

Die Nachfrage nach Tagesmüttern ist in ganz Niederösterreich hoch, insbesondere in der Umgebung von Wien und im Industrieviertel gibt es wesentlich mehr Nachfrage als Tagesmütter. Tagesmutter kann jede Frau werden, die selbst ein Kind hat, Freude an der Arbeit mit fremden Kindern und die Bereitschaft zur fachlichen Ausbildung mitbringt.

Im September werden alle Tagesmütter schriftlich über das neue Angebot informiert. Bis dahin gibt es Informationen unter: 02742/9005-13282.


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