09.08.2001 | 00:00

Viehhaltung wandert von Almen in die Gunstlagen

LR Plank: „Dramatischer Fehlentwicklung gegensteuern!“

„Statistiken über die Bewirtschaftung der Almen zeichnen ein dramatisches Bild: Die Viehhaltung bei den Bergbauern geht rapide zurück, während sie in den Gunstlagen in der Ebene ansteigt. Die Folge: Der Wald wächst jährlich um rund 1.000 Hektar an und dezimiert die landwirtschaftlichen Flächen. Die Ursachen für diese Entwicklung sind die niedrigen Preise für Rindfleisch und Milch bei sehr hohem Arbeitsaufwand. Viele Bergbauern sind gezwungen aufzugeben. Die Folgen für die Kulturlandschaft mit Auswirkungen auf viele andere Bereiche bis hin zum Tourismus sind unübersehbar“, warnte gestern Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank vor Agrarjournalisten. Mit dem Instrument der Landentwicklung setze das Land aber wichtige Impulse, um dieser Entwicklung gegenzusteuern:

NÖ fördert zusätzlich zu den ÖPUL-Prämien die Erhaltung und Rückgewinnung von Almflächen. Jährlich sind dafür rund 2 Millionen Schilling (145.345,67 Euro) vorgesehen.

Gefördert werden auch betriebswirtschaftliche Optimierungen durch den Ausbau der gemeinschaftlichen Produktion, Verarbeitung und Vermarktung der Qualitätsprodukte.

Die Beweidung als extensive, ökologische und artgerechte Haltungs- und Bewirtschaftungsform wird forciert.

Die Almen und Weiden werden als natürliche Landschaft für Naherholung und Tourismus der Bevölkerung verstärkt präsentiert.

An der Almförderung wird seit 1998 gearbeitet. Bisher wurden 700 Hektar erfasst, in den nächsten zwei bis drei Jahren sollten Anträge für rund 2.000 Hektar abgewickelt werden.

NÖ Landesalminspektor Dr. Christian Wallner fordert ein stärkeres Engagement der Gemeinden bei der Projektentwicklung ein. Sie wären am besten in der Lage, notwendige Maßnahmen zu beurteilen. Wallner zur statistischen Situation: „In Niederösterreich sind 12.000 bis 13.000 Hektar Almen aller Art eingetragen. 8.000 davon liegen im alpinen Bereich. In den letzten Jahren wurden für die Förderung von Almflächen rund 28 Millionen Schilling (2,03 Millionen Euro) aufgewendet.“


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