08.08.2001 | 00:00

„Lokalaugenschein“ von LHStv. Onodi:

Hochwasserängste im Machland Süd

Große Verunsicherung herrscht im niederösterreichischen Machland Süd (Bezirk Amstetten) in Bezug auf geplante Hochwasser-Schutzwasserbauten auf der oberösterreichischen Seite der Donau. Es wird befürchtet, dass sich dadurch am niederösterreichischen Ufer mit den Gemeinden St.Pantaleon-Erla, Strengberg, Wallsee, Ardagger-Markt und Neustadtl die Situation wesentlich verschärfen wird. Als das für den Hochwasserschutz zuständige Mitglied der NÖ Landesregierung kam gestern Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi zu einem „Lokalaugenschein“, um sich vor Ort von der Situation zu überzeugen, sich die Sorgen der Menschen anzuhören und sie über die aktuelle Situation zu informieren. Onodi besuchte neuralgische Punkte in Neustadtl (Hößgang), Wallsee und in der Strengberger Au und nahm an einer Bürger-Informationsveranstaltung in Strengberg teil. Sie betonte: „Wir wollen auf jeden Fall sicherstellen, dass negative Auswirkungen auf die Bevölkerung Niederösterreichs vollkommen ausgeschlossen sind und alle Sicherheitsbedenken ausgeräumt werden können.“

Onodi und die Experten der Abteilung Wasserbau des Amtes der NÖ Landesregierung hoben hervor, dass für den Bau des oberösterreichischen Schutzdammes auf Grund seiner Größe eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist, bei der der niederösterreichische Umweltanwalt und die betroffenen Gemeinden Parteienstellung haben. Onodi: „Damit ist gesichert, dass Niederösterreich seine Interessen wahrnehmen und Oberösterreich mit dem Bau vor Abwicklung des Verfahrens nicht beginnen kann. Im Rahmen des UVP-Verfahrens werden wir unsere Interessen einbringen.“

Nächster Schritt wird, wie von einem im Landtag beschlossenen Resolutionsantrag gefordert, die Erstellung einer umfassenden Studie über mögliche Auswirkungen der oberösterreichischen Hochwasserschutzmaßnahmen durch einen unabhängigen Experten sein. „Entsprechende Gespräche laufen bereits, und wir hoffen, schon bald den Auftrag für diese Studie vergeben zu können“, so der Leiter der Abteilung Wasserbau, Hofrat Dipl.Ing. Karl Dimmel. Nach Vorliegen der Studie „werden wir mit Oberösterreich gemeinsam Maßnahmen erörtern bzw. eventuell notwendige eigene Baumaßnahmen ins Auge fassen“, betonte Onodi.

Verheerende Hochwässer gab es in Machland Süd vor allem in den Jahren 1954 und 1991. Durch Regulierungsmaßnahmen und Hochwasserschutzbauten hat sich die Zahl der auftretenden Hochwässer zwar verringert, aber gleichzeitig gingen durch den Donauausbau viele kleinere und größere Überschwemmungsflächen verloren. Die Folge ist, dass die Hochwasserwelle höher wird und rascher abfließt, das Wasser steigt also schneller und die Vorwarnzeiten für die Evakuierungen werden immer knapper.


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