29.06.2001 | 00:00

LHStv. Onodi: Berufliche Zukunft der Jugend sichern

Für Jugendliche sind zu wenig Lehrstellen vorhanden

Die Lehrlingsausbildung in Österreich galt einmal als wertvolle Stütze für die Ausbildung von Facharbeitern und Angestellten. Auf Grund der Entwicklung in den letzten zwei Jahren sei diese Einschätzung aber nicht mehr aufrecht zu halten, sagte gestern Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi in einer Pressekonferenz im NÖ Landhaus. Die Wirtschaft habe in den vergangenen Jahren immer weniger Lehrstellen für Lehranfänger angeboten. Auch die Zahl der Lehrbetriebe habe sich verringert. Die Wirtschaft werde daher in Zukunft über zu wenig qualifizierte Fachkräfte verfügen. Gleichzeitig beklagen die Betriebe aber den Mangel an Fachkräften. Onodi und der Zweite Landtagspräsident Emil Schabl, verwiesen auch auf Vergünstigungen und Förderungen, die den Lehrbetrieben in den vergangenen Jahren zugestanden wurden, wie z.B. die Streichung des Arbeitgeberbeitrages zur Krankenversicherung für Lehrlinge in den ersten drei Lehrjahren, die Streichung der Kommunalsteuer in rund 400 Gemeinden in Niederösterreich oder die Förderung von Lehrbetrieben des Arbeitsmarktservice für die Ausbildung benachteiligter Jugendlicher.

Die derzeitige Bundesregierung nehme auf die Ausbildung der Lehrlinge und der Facharbeiter zu wenig Rücksicht, sagte Onodi weiter. Die Lehrlinge würden gesetzlich als billige Hilfskräfte eingestuft und müssten für die Berufsschulzeit auch die Internatskosten selbst bezahlen. Man könne also von einer Zerschlagung des erfolgreichen dualen Systems sprechen. Als mögliche Verbesserung führte Onodi das Recht auf qualifizierte Ausbildungsplätze für alle Jugendlichen, die Erhaltung bzw. den Ausbau der Qualität der dualen Ausbildung, gesicherte Berufschancen am Arbeitsmarkt und den Ausbau von Lehrlingsrechten an. Vor allem müsste man aber auf eine Weiterführung des Jugendausbildungssicherungsgesetzes drängen. Dieses Gesetz ist befristet und tritt mit Jahresende 2001 außer Kraft. Diese Bestimmung sollte man ändern, damit die Ausbildung von Lehrlingen durch Stiftungen und Lehrgänge weiterhin aufrecht bleibt.


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