27.06.2001 | 00:00

Temelin-Hearing für NÖ nicht zufriedenstellend

Sobotka: „So darf Temelin nicht ans Netz gehen!“

Wenig zufrieden zeigte sich Umwelt-Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka mit dem Ergebnis des gestrigen UVP-Temelin-Hearings in Wien. Gleichzeitig betonte der Umwelt-Landesrat aber die Wichtigkeit dieser Gesprächsrunde, um den Dialog mit dem Nachbarn Tschechien nicht abbrechen zu lassen.

„Die von Niederösterreich vorgebrachten Sicherheitsbedenken konnten von tschechischer Seite neuerlich nicht entkräftet werden. Die 28 Meter lange Dampfwasserleitungsbühne und andere offene sicherheitstechnische Fragen konnten nur unzureichend oder gar nicht beantwortet werden“, zeigt sich Sobotka enttäuscht.

„Mit diesen offenen Sicherheitsfragen darf Temelin nicht ans Netz gehen“, stellt Sobotka klar. Niederösterreich bekräftigte seine Forderungen nach einer Neuauflage der UVP-Dokumentation und stellte klar, dass die UVP zur Inbetriebnahme des AKW vor Klärung aller offener Sicherheitsfragen nicht abgeschlossen werden kann.

„Die Bevölkerung hat ein Recht auf Information und Beantwortung aller offenen Fragen. Niederösterreich wird nicht zulassen, dass auch nur ein geäußertes Sicherheitsbedenken unbeantwortet bleibt“, so Sobotka.

Auch die in der niederösterreichischen Stellungnahme geäußerten Bedenken konnten nicht ausreichend beantwortet werden. Auf die von Atomkoordinator Hofrat Fritz Rauter vorgebrachten Fragen zur fehlenden Alternativenprüfung, zu den ebenfalls nicht untersuchten Unfallszenarien und den gänzlich fehlenden Unterlagen zur Vorbeugung schwerer Unfälle wurden von den tschechischen Vertretern nicht zufriedenstellende Aussagen getätigt.

„Als einzige Möglichkeit, diese Fragen noch ausreichend zu klären, erscheint für Niederösterreich nur die Diskussion in Expertenworkshops, die sich ausschließlich mit den offenen sicherheitstechnischen Fragen auseinander setzen sollen“, fordert Sobotka.


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