18.05.2001 | 00:00

Stadttheater St.Pölten:

Intendant Wolsdorff stellte letzten Spielplan vor

Die Ära Wolsdorff am Theater der Landeshauptstadt St.Pölten geht zu Ende. Der langjährige Intendant stellte gestern nach seinem vor kurzem gefassten Entschluss, die Intendanz nicht mehr weiterzuführen, den Spielplan für seine letzte Saison vor.

Ferdinand Raimund gilt in der Kultur des Landes als einer der wichtigsten und wertvollsten Bühnenautoren, ein „österreichischer Shakespeare“. Sein „Verschwender“ wird ab 13. Oktober 2001 unter der Regie von Klaus Dieter Wilke gespielt. Eine interessante Neufassung der Ringparabel von Gotthold Ephraim Lessing bedeutet „Ein Fest für Nathan“ aus der Feder des Autors Dieter O. Holzinger. Die Premiere ist für 24. November angesetzt. „Josef und Maria“ von Peter Turrini wird ab Dezember wieder in den Spielplan aufgenommen. Die Komödie von Jean-Baptist Moliere „Der Geizige“ wird ab 2. Februar 2002 gespielt, die Komödie von Erich Kästner „Drei Männer im Schnee“ ab 2. März. Seine Regiearbeit leistet Peter Wolsdorff mit „Grace & Glorie“ von Tom Ziegler. Dieses Stück ist auch der Beitrag des Theaters zum 7. Österreichischen Theatertreffen in Salzburg .

In der Sparte Musiktheater gibt es die erste Premiere am 27. Oktober mit „Ein Walzertraum“ von Oscar Straus, eine weitere am 15. Dezember mit „Die Cardasfürstin“ von Emmerich Kalman. Das Musical „Irma La Douce“ von Marguerite Monnot wird ab 12. Jänner 2001 aufgeführt. Am 13. April gibt es die schon lange geplante musikalische Revue „Ein Jahrhundert im Schlager“. Die Sparte Jugendtheater weist als Höhepunkt die Wiederaufnahme des unglaublich erfolgreich dramatisierten Romans „Momo“ von Michael Ende ab Oktober 2001 auf, neu ist „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupery (Premiere am 10. November). „Murlis größter Wunsch“ bietet ab November weihnachtliches Umwelttheater für Kinder, und „Schneewittchen und wer spielt die Zwerge“ wird zu einem noch nicht festgelegten Zeitpunkt aufgenommen. Kinder lernen mit „James Raffer und Tante Riskante“ den richtigen Umgang mit Geld, auch diese Aufführungsserie wird noch terminisiert.

Höhepunkte außerhalb der unmittelbaren Theaterarbeit sind wiederum der Nico Dostal-Wettbewerb zur Förderung von Nachwuchssängern (Finale am 3. November) und die 6. Internationalen Schiller-Gespräche zum Thema „Der Held ist aus der Zeit gekrochen – auf der Suche nach dem Heldentum unserer Zeit“ am 6. November 2001, 18. und 19. März 2002.

Wolsdorff zieht die Konsequenz aus der geplanten Neustrukturierung des St.Pöltner Stadttheaters, das ihm aus seiner Sicht die künstlerische Arbeit erschwert hätte. Seine Bilanz, die er nach elf Jahren Intendanz ziehen kann, ist voll von Erfolgen: Eine 86-prozentige Auslastung, steigende Abo-Zahlen und der stets mit viel Engagement erfüllte Auftrag des Theaters zur Bildung und Wertevermittlung an das Publikum und vor allem an die Jugend. Nicht die Quoten standen für ihn im Vordergrund, sondern das Bemühen, spannendes und fallweise auch kontroversielles Theater zu machen. Gerade jetzt im Zeichen der EU-Erweiterung seien Kunst und Kultur wichtiger denn je, die Völkerverständigung ohne sie unmöglich.


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