18.05.2001 | 00:00

NÖ Landessonderschule Allentsteig: Sanierung, Zubau

Baumaterial ist eine Holzkonstruktion mit Strohballen

Der Turnsaal der NÖ Landessonderschule Allentsteig wird, das beschloss kürzlich die NÖ Landesregierung auf Antrag von Landesrätin Christa Kranzl, saniert. Zudem werden ein Turnraum mit einer Verbindung und ein Geräteraum zugebaut, wobei eine Holzständerkonstruktion und Strohballen die Wände bilden. Die Baukosten betragen – vorerst nur geschätzte – 8,32 Millionen Schilling.

Die Landessonderschule Allentsteig ist die einzige Möglichkeit, Burschen mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterzubringen. Sie durchlaufen alle Schulstufen, von der Volksschule bis zum Polytechnischen Lehrgang. Zu der Schule gehört seit 1972 ein Turnsaal, der bis jetzt ohne Geräteraum neben dem Schulgebäude steht und nun sanierungsbedürftig ist. Zudem fehlen auch weitere Nebenräume wie ein Turnraum und ein Verbindungsgang, die jetzt dazugebaut werden.

Das Besondere an diesem Projekt, das in dieser Art EU-weit einzigartig ist, sind die Baumaterialien, nämlich eine Holzständerkonstruktion und eingefüllte Strohballen. Die Geschichte des Hausbaues mit Strohballen begann um 1800 in Nebraska in den USA. In den letzten zehn Jahren wurden in den USA und in Mexiko mehrere Projekte gestartet, um geeignete Low-Cost-Bautechniken für Landgemeinden zu entwickeln. In Österreich beschränkte sich der Bau von Strohballen-Häusern auf einzelne Individualisten. Mit dem Projekt in Allentsteig soll dieses öffentliche Gebäude nun zeigen, dass das vorhandene Material der Umgebung verwendet werden kann. Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch die guten Dämmeigenschaften von Stroh erreichen verputzte Außenwände bei einer Stärke von 40 bis 50 Zentimetern bessere Werte als ein Niedrigenergiehaus. Strohballen sind feuerbeständig, weil sie sehr wenig Sauerstoff enthalten und zu dicht sind, um zu brennen. Auch gegenüber Nagetieren, Insekten, Schimmelpilzen und Sporen sind Strohballen äußerst beständig.


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