16.05.2001 | 00:00

„Chancenpotenziale einer guten Zusammenarbeit“

Europa-Symposion mit Außenminister Kukan und LH Pröll

Es war der ausdrückliche Wunsch des slowakischen Außenministers Dr. Eduard Kukan, bei seinem Besuch in Niederösterreich auch in Kontakt mit der Bevölkerung, vor allem jener der Grenzregion zu kommen. Die Gelegenheit dazu bot gestern Abend ein Europa-Symposion der NÖ Landesakademie, „Niederösterreich und die Slowakei – Chancenpotenziale einer guten Zusammenarbeit“ im bis auf den letzten Platz besetzten Festsaal von SchlossHof, unmittelbar an der Grenze.

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll verwies auf die kürzlich erfolgte Öffnung des dritten Grenzüberganges zwischen Niederösterreich und der Slowakei in Angern an der March. Solche Übergänge hätten aber erst dann Sinn, wenn sie von der Politik, der Wirtschaft, der Kultur und den Menschen genützt werden. Das Chancenpotenzial sei groß, nicht nur im wirtschaftlichen Bereich. Durch eine gezielte grenzüberschreitende Regionalpolitik müsse die Chance, aus einer Randlage wieder in die Mitte Europas zu rücken, genützt werden. Niederösterreich habe deshalb sein Fitness-Programm entwickelt. Die EU-Erweiterung müsse mit Sensibilität und Augenmaß erfolgen, um sie zu einem Erfolg für alle Beteiligten zu machen.

Außenminister Dr. Eduard Kukan bezeichnete seinen Besuch in Niederösterreich als ebenso wichtig wie die Gespräche, die er kürzlich in Washington und New York geführt hat. Er sprach sich für die Einrichtung weiterer Grenzübergänge aus, ebenso notwendig sei es aber, noch bestehende Grenzen in den Köpfen abzubauen. Er sei überzeugt, dass die Beitrittskandidaten nicht nur Probleme und Sorgen bringen, sondern auch eine Bereicherung der EU darstellen werden. Ziel der Slowakischen Regierung sei die Mitgliedschaft ab 1. Jänner 2004.

Im Rahmen des Symposions wurden auch erfolgreiche grenzüberschreitende Aktivitäten präsentiert:

Dr. Richard Plitzka, der Vorsitzende des NÖ Kultursenates, bezeichnete die kulturbezogene grenzüberschreitende Regionalförderung in Niederösterreich als wichtige Säule der Kulturpolitik. In einer Studie wurden im Vorjahr bereits rund 700 Projekte erfasst, mehr als die Hälfte davon mit der Tschechischen Republik, der Slowakischen Republik und Ungarn. Große Hoffnung setze er auf das INTERREG III-Programm.

Maria Prager, Obfrau der Musikinitiative Niederösterreich-Slowakei, stellte die „Philharmonie vis-a-vis“ vor, die auch das Symposion musikalisch umrahmte. Das Orchester setzt sich aus Mitgliedern der Philharmonie Marchfeld und dem Kammerorchester Trnava zusammen. Aus gemeinsamen Konzerten – auch im Ausland – Seminaren und Workshops entstanden „menschliche Brücken“.

Univ.Prof. Dr. Manfred Straube, Leiter der Europa-Studien an der Donau-Universität Krems, präsentierte das Europa-Studium EURAS, aus dem auch schon viele slowakische Absolventen hervorgegangen seien. Ziel sei die Heranbildung von europäischen Führungskräften. Es gebe auch bereits ein Konzept für ein Osteuropa-EURAS.


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