24.04.2001 | 00:00

Hohes Landesehrenzeichen für RH-Präsident Fiedler

LH Pröll: Föderalismus mit einer schlanken Verwaltung stärken

Als „wachsames Auge“ und „mahnendes Gewissen“ der Republik bezeichnete gestern Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll den Präsidenten des Rechnungshofes, Dr. Franz Fiedler, anlässlich der Überreichung des „Silbernen Komturkreuzes mit dem Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich“, eine der höchsten Auszeichnungen, die das Land zu vergeben hat. „Der oberste Kontrollor der Republik ist eine anerkannte Autorität“, so der Landeshauptmann, „die auf Grund der Kompetenz, der Korrektheit und der Objektivität auch ein gewichtiges Wort in Bezug auf die Grundstruktur Österreichs mitzureden hat.“ In diesem Zusammenhang unterstrich der Landeshauptmann das besondere Interesse der Bundesländer an einem funktionierenden Föderalismus in Österreich. „Verwaltungsreformen sind notwendig, dürften aber nicht für einen vordergründigen Zentralismus vorgeschoben werden. Vielmehr muss der Föderalismus mit Hilfe einer schlanken Verwaltung gestärkt werden.“ Der Rechnungshof trage auch hier eine große Verantwortung. Kontrolle bedeutet für Pröll nicht nur Kritik und Lob, „sie ist auch eine wichtige Orientierungshilfe nach vorne“. Eine Erfahrung, die auch Niederösterreich mit dieser Einrichtung gemacht habe.

Der Landeshauptmann skizzierte auch den beruflichen Werdegang Fiedlers, der nach dem Jus-Studium Anfang der siebziger Jahre u.a. Richter am Bezirksgericht Tulln und in weiterer Folge stellvertretender Vorsitzender des Arbeitsgerichtes in Tulln war. Im Jänner 1973 wurde der gebürtige Wiener zum Staatsanwalt an der Staatsanwaltschaft Wien ernannt, 1979 stellvertretender Leiter der Oberstaatsanwaltschaft Wien und Anfang der achtziger Jahre Sekretär des Parlamentsklubs der Österreichischen Volkspartei. 1986 wurde Fiedler Vizepräsident des Rechnungshofes, am 1. Juli 1992 Präsident dieser Einrichtung.

In seinen Dankesworten unterstrich Fiedler zunächst die Bedeutung des Öffentlichen Dienstes, den er „als Rückgrat der Republik“ bezeichnete. Sein Ziel sei immer eine faire und objektive Finanzkontrolle des Bundes und der Länder, der Rechnungshof sehe sich dabei auch als Mittler zwischen diesen beiden Gebietskörperschaften. Angesichts notwendiger Verwaltungsreformen und der Diskussionen zum Föderalismus, der für ihn einen großen Stellenwert hat, sprach sich Fiedler für eine Auseinandersetzung auf sachlicher Ebene aus. Man müsse aber zur Kenntnis nehmen, dass die Republik im Wandel begriffen ist und sich alle daran zu orientieren hätten. Erfreut zeigte sich Fiedler auch über die Tatsache, dass das Land dem Bundesrechnungshof offen gegenübertrete, gut arbeite und die Zusammenarbeit mit dem Landesrechnungshof ausgezeichnet funktioniere.


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