02.03.2001 | 00:00

Bioanteil im Restmüll reduzieren, Habitate nochmals überprüfen

Sobotka zu Biomüllstudie und Natura 2000

19 Kilogramm biogene Abfälle pro Kopf und Jahr landen derzeit in Niederösterreich im Restmüll. Umwelt-Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka möchte diesen Wert aus Gründen des Stoffkreislaufes und der Optimierung zukünftiger Verbrennungswerte auf unter zehn Kilogramm drücken. Das ist der zentralste Punkt einer NÖ Biomüllstudie, die Sobotka heute in St.Pölten präsentierte.

Demnach fallen in Niederösterreich 383.000 Tonnen Biomüll pro Jahr an. 40 Prozent davon stammen aus Küchenabfällen, 28 Prozent aus nicht sperrigem Gartenabfall, 32 Prozent aus sperrigem Gartenabfall. Zu 50 bis 60 Prozent wird dieser Biomüll in Eigenkompostierung verarbeitet und hilft so, Müllgebühren zu sparen. Rund 100.000 Tonnen werden über die Biotonne abgeführt, 44.000 Tonnen fallen als Strauchschnitt an, 28.000 Tonnen landen im Restmüll.

Um diese Menge nachhaltig zu reduzieren, möchte Sobotka gemeinsam mit den NÖ Abfallwirtschaftsverbänden begleitende Informationen zur richtigen Mülltrennung v.a. bei mehrgeschossigen Wohnblöcken anbieten und gleichzeitig die Bauordnung im Hinblick auf bessere und bequemer erreichbare Müllbehälter-Standorte ändern. Auch Häckseldienste sollen in den Gemeinden vermehrt zum Einsatz kommen.

Als mittlerweile ernsthafte Alternative gemäß der dezentralen NÖ Kompoststrategie-Leitlinie für möglichst viel Eigenkompostierung biete sich seit einiger Zeit der Wurmkompost überall dort an, wo der Mengenanfall nicht groß genug sei und sich die Biotonne nicht rechne, so Sobotka weiter. Die mittlerweile landesweit in den Schulen propagierte Wurmkiste eigne sich zudem in hohem Ausmaß dazu, etwa im BiologieUnterricht Verrottungssituationen und Stoffkreisläufe anschaulich zu machen.

Aus aktuellem Anlass des gestrigen NÖ Expertentreffens ging Sobotka abschließend auch auf die derzeitige Situation zur Natura 2000 ein. Hier sei ein Kompromiss gefunden worden, den auch die Raumordnung mittragen könne. Nach wie vor bestehe aber die Notwendigkeit einer nationalen Evaluierung. Bei Gelbbauch-Unken und Bergkamm-Molchen etwa seien noch immer potenzielle Habitate und nicht tatsächliche Lebensräume gemeldet. Man befinde sich also nach wie vor in der Nominierungsphase 1.

Bis zur Regierungssitzung am Dienstag sollen nun die tatsächlichen Lebensräume herausgefiltert und rund 400 Einwendungen gegen Falschmeldungen gesichtet werden. In Lunz am See etwa gelte derzeit jede Grünfläche als potenzielles Bärenhabitat. Auf korrekter Datenbasis Managementpläne zu erstellen, sei entscheidend für die Prosperität von Wirtschaft und Landwirtschaft. Die Versäumnisse der Vergangenheit dürften nicht zu Fehlern der Zukunft werden, so Sobotka.


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