26.01.2001 | 00:00

Kläranlage Sollenau geht provisorisch in Betrieb

Auch Land NÖ zahlt mit: rund 123 Millionen Schilling Kosten

Die Kläranlage des Piestingtaler Abwasserverbandes in der Marktgemeinde Sollenau (Bezirk Wiener Neustadt) wird voraussichtlich im Sommer 2001 eröffnet. Dieser Tage beginnt der Probebetrieb, nachdem an der Kläranlage seit Juni 1999 rund 20 Monate lang gebaut worden war. Die Kosten für das Projekt betragen rund 123 Millionen Schilling. Das Land Niederösterreich wird fünf Prozent der Kosten übernehmen, 20 Prozent wird der Bund beisteuern. Der Rest kommt anteilsmäßig von den Gemeinden des mittleren Piestingtales, also von Sollenau, Felixdorf, Wöllersdorf-Steinabrückl, Markt Piesting und Waldegg. Weil die bisherige Kläranlage von Matzendorf aufgelassen wird, ist zudem der Anschluss von Matzendorf-Hölles vorgesehen, weiters jener des nördlichen Bereiches von Theresienfeld und der Siedlung Maria Theresia, die zum mehrere Kilometer entfernten Eggendorf gehört.

Die neue vollbiologische Kläranlage wird auf 60.000 Einwohnergleichwerte ausgelegt und bei trockener Witterung mit rund 420 Sekundenliter beschickt, während bei Regenwetter etwa 660 Sekundenliter anfallen.

Die bisherige Anlage für dieses Gebiet lag rund 600 Meter südöstlich in Sollenau. Sie war aber Jahrzehnte alt, hydraulisch überlastet, mit zuviel Schmutzwasser belastet, zu nah am verbauten Gebiet und hatte obendrein als Ausbaustufe nur 30.000 Einwohnergleichwerte wasserrechtlich bewilligt.

Die neue Kläranlage (Planer Dipl.Ing. Bernd Krautgartner) entspricht dem modernsten Stand der Technik. Das in Kanälen angelieferte Abwasser gelangt zu einer Siebanlage, bei der die mitgeführten Grobstoffe abgeschieden werden. Der Sand-Fettfang ist die nächste Station. Das Kernstück ist die biologische Stufe der Abwasserreinigungsanlage: Vier unabgedeckte Einbeckenanlagen werden das Wasser zuerst beleben und dann nachklären. Das Abwasser wird dabei belüftet, das geklärte Abwasser zuerst in ein Becken geleitet und dann über ein Ablaufpumpwerk kontinuierlich in die Piesting geleitet. Der überschüssige Schlamm, der durch den biologischen Abbau entsteht, wird gepresst und zur weiteren Verwertung zwischengelagert.

Das alles erfordert natürlich viel Arbeit: Rund 65.000 Kubikmeter Aushub waren erforderlich. Für die Errichtung der einzelnen Becken wurden rund 9.000 Kubikmeter Beton und etwa 900.000 Kilogramm Baustahl verwendet sowie annähernd 16.000 Quadratmeter Schalung montiert.


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