26.01.2001 | 00:00

„Symbolist im Hell und Dunkel – Kremser Schmidt“

Stift Seitenstetten bereitet Jubiläumsausstellung vor

Vor 200 Jahren starb Martin Johann Schmidt, als „Kremser Schmidt“ in der Kunstgeschichte eine hervorragende Größe. Stift Seitenstetten bot dem Barockmaler jahrelang Arbeit und Brot und besitzt in seinen Sammlungen mehr als 70 Werke, die die Signatur Schmidts tragen, und auch die umliegenden Pfarren besitzen „Kremser Schmidts“. Dies ist für das Stift Seitenstetten Anlass zur Ausstellung „Symbolist im Hell und Dunkel – Kremser Schmidt“, die vom 1. Mai bis 31. Oktober stattfinden soll und die sich von einer ursprünglich klein geplanten Sonderausstellung zu einer großen Jubiläumsschau mit starken didaktischen Zügen entwickelt hat. Um das Thema optimal präsentieren zu können, werden jetzt die reichen eigenen Bestände mit rund 40 Leihgaben ergänzt. Seitenstetten zeigt somit im Jubiläumsjahr des Kremser Schmidt die größte Schau. Kleinere Ausstellungen zu Spezialthemen gibt es in Göttweig, Krems, St.Pölten, Graz und Salzburg.

Johann Martin Schmidt wurde 1718 in Grafenwörth bei Krems geboren und hatte sein „Handwerk“ unter anderem in Dürnstein erlernt. Er war zutiefst mit dem Stift Seitenstetten und seinem Konvent verbunden und gestaltete hier als Hauptwerk das Sommerrefektorium und den Maturasaal aus, die in der Barockzeit als Speisesäle genutzt wurden, was auch auf den Bildern selbst thematisch seinen Niederschlag findet. Die Ausstellung zeigt diese und andere Bilder „in situ“, und die Besucher können nachvollziehen, dass die großformatigen Bilder am besten wirken, wenn man am großen Speisetisch Platz nimmt und sie von dort aus betrachtet. Es wird aber nicht nur auf das Inhaltliche der Bilder eingegangen, sondern auch auf Details der Bildsprache bzw. auf die Wirkungsweise der beeindruckenden Hell-Dunkel-Darstellungen. Die Arbeiten im Stift fanden großen Anklang und führten zu zahlreichen Aufträgen von anderen Benediktinerstiften und Pfarreien in der Umgebung Seitenstettens. Viele dieser Bilder wurden als Leihgaben geholt und werden den Seitenstettener Beständen gegenübergestellt. Die Ausstellungsfläche in zahlreichen Räumen des Stiftes, darunter auch in den adaptierten Zimmern des früheren Internats, umfasst rund 2.500 Quadratmeter, die Gänge wurden nischenartig gegliedert. Dort erfolgt vor allem der didaktische Vergleich und die Information über die Maltechnik der damaligen Zeit.

Die Konzeption der Ausstellung stammt vom Betreuer der Stiftssammlungen, Pater Martin Mayrhofer und dem in Amstetten tätigen Künstler Mag. Heiner Brachner. Sie bauten auf dem Standardwerk über Johann Martin Schmidt auf, von Univ.Prof. Dr. Rupert Feuchtmüller vor mehr als 40 Jahren verfasst. Im Katalog zur Ausstellung werden sich auch einige neue Erkenntnisse finden. Rund um die Ausstellung sind zahlreiche Rahmenveranstaltungen von Konzerten bis zu Ausstellungen sowie auch Angebote geplant.


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