26.01.2001 | 00:00

Grenzüberschreitendes Kultur- und Politikprojekt:

„Politische Erlebniswelt“ um Weitra

In der Grenzregion Nordwestliches Waldviertel – Südböhmen wurde zum Jahreswechsel die Basis für ein grenzüberschreitendes Kultur- und Politikprojekt gelegt. Auf Initiative des Bürgermeisters von Weitra, Werner Himmer, haben sich die Bürgermeister der tschechischen Nachbargemeinden Nove Hrady und Borovany entschlossen, dem Projekt „Politische Erlebniswelt” beizutreten und eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.

Im Frühjahr 2001 startet die erste Phase des Projekts mit einer Sonderausstellung. Die Eröffnung des Demokratiezentrums selbst ist für 2002 geplant.

In der Region Nordwestliches Waldviertel und Südböhmen, die von einer langen, gemeinsamen Geschichte geprägt ist, in der von 1945 bis 1989 zwei ideologische Welten aufeinander prallten, die seit dem Fall des Eisernen Vorhangs alte Traditionen und neue Gemeinsamkeiten entdeckt und fördert, wird auf Initiative des „Vereins zur Dokumentation der Zeitgeschichte“ (Obmann ist Vizekanzler und Außenminister a.D. Dr. Alois Mock ) und mit besonderer Unterstützung von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll die „Politische Erlebniswelt“ projektiert.

Das „Demokratie-Zentrum“ hat seinen Sitz in Weitra (Niederösterreich) und wird in enger Zusammenarbeit gemeinsam mit den tschechischen Nachbargemeinden Nove Hrady bzw. Borovany (Bezirk Budweis) geführt. Eine Kooperation gibt es zudem mit politischen und kulturellen Einrichtungen in Tschechien, Deutschland, Polen, Slowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien.

Kernstück der „Politischen Erlebniswelt“ ist ein Dokumentationsforum, das sich unter anderem mit der Entwicklung des demokratischen Lebens in Europa und der Region, seinen Ausformungen und Rückschlägen, seinen Ereignissen und Zukunftsperspektiven, beschäftigt. Der Besucher erfährt in Form einer Zeitreise die wesentlichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts, von der Entstehung des Kommunismus über den sogenannten „Kalten Krieg“ bis hin zum Sieg der Demokratie und schließlich die Entstehung eines großen Europas im Rahmen der Europäischen Union.

Dieses Demokratie-Zentrum wird optisch durch die „Politische Erlebniswelt“ präsentiert, die aus einem gleichbleibenden Kernstück sowie jährlich wechselnden Sonderschauen besteht. Ergänzt wird das Demokratie-Zentrum durch laufende Diskussionsveranstaltungen sowie regelmäßige Studientagungen und Seminare.

Die „Politische Erlebniswelt“ soll nicht nur weitere touristische Impulse in der Region setzen (und das „Ana“-Kulturparkprojekt in Heidenreichstein ergänzen), sondern auch zu einem besseren gegenseitigen Verständnis sowie gemeinsamen Aktivitäten im Herzen Europas beitragen.

Gestalterisch orientiert sich dieses Demokratie-Zentrum an event- und publikums-orientierten Präsentationsformen wie z.B. dem „Newseum“ in Washington oder dem „Haus der Deutschen Geschichte“ in Bonn.


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