24.01.2001 | 00:00

Klimabündnisbilanz ein voller Erfolg:

160 Gemeinden in Niederösterreich

Die Kampagne, dem Klimabündnis beizutreten, sei ein voller Erfolg gewesen, sagte heute Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka in einer Pressekonferenz in St.Pölten. Waren 1999 beim Start 43 Kommunen vertreten, so seien mit heutigem Tag 160 Gemeinden beim Klimabündnis Mitglied, und das Beitrittsinteresse sei nach wie vor ungebrochen. „Das Klimabündnis ist eine der erfolgreichsten Umweltinitiativen der letzten Jahre“, meinte Sobotka. Nur mehr wenige ganz große Gemeinden seien noch nicht beigetreten. Laut einer Gallup-Umfrage kennen 56 Prozent der Landsleute das Klimabündnis. Das Land Niederösterreich bemühe sich jedenfalls, die breite Bevölkerung einzuspannen, um das Umweltverständnis zu verstärken.

„Wir können sehen, dass durch die Gemeinden und die Privaten jeder Landesschilling versiebenfacht wurde“, formulierte Sobotka. Bisher seien Anträge von 47 Gemeinden abgewickelt worden. In den Klimabündnis-Gemeindeprojekten seien seit 1999 durch die Kommunen fast 36 Millionen Schilling investiert worden. Das Land Niederösterreich habe die Gemeinden mit Förderungen von 4,6 Millionen Schilling unterstützt.

Sobotka listete einige konkrete Projekte auf. So wurden zum Beispiel in Bruck an der Leitha durch einen Biomasse-Fernwärmeanschluss in einem Kindergarten pro Jahr 19,2 Tonnen CO2 eingespart. In Deutsch-Wagram wurden flächendeckend Tempo 30-Zonen durchgezogen und dadurch der Treibstoffverbrauch drastisch verringert. In Oberndorf an der Melk holte man bei einer Hallenbad-Entfeuchtungsanlage eine Rückgewinnung an Wärme von 88 Tonnen CO2 pro Jahr heraus. Das sei für ein derartiges Projekt sehr viel.

Dennoch sei das Kyoto-Ziel, 13 Prozent bis 2010 auf Basis des CO2-Ausstosses 1990 zu erreichen, noch einigermaßen entfernt. In Niederösterreich würde seit zehn Jahren der Ausstoß annähernd neutral gehalten. Die bisher eingeleiteten Maßnahmen bringen insgesamt 56 Prozent der für dieses Ziel notwendigen Einsparungen, so dass die Bemühungen des Landes den restlichen 44 Prozent gelten müssen. „Hier müssen uns jetzt Überlegungen einfallen, die dann bis zum Jahr 2010 realisiert werden“, kündigte Sobotka an. Mögliche Potenziale würden sich etwa beim Verkehr anbieten, wo Sobotka Park-and-ride-Flächen und den 7-Minuten-Takt der Badner Bahn als Beispiele nannte. Auch bei der Raumwärme, wo Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop die Wohnbauförderung auf neue Ziele stellen soll, und bei der Industrie wären Möglichkeiten vorhanden. Dennoch seien weitere große Anstrengungen notwendig, wie durch die Brennstoffzellen-Technik oder das 3-Liter-Auto.

Als Beispiel eines Schwerpunktes beim Klimabündnis brachte Sobotka 25 Kommunen zwischen Au am Leithaberge und Zwölfaxing. Dort würden für die Motivation der Bevölkerung drei Millionen Schilling und für die Förderung von Umsetzungsmaßnahmen sieben Millionen Schilling aufgebracht werden. Bis Ende Februar soll hier die Auswertung der Energieanalyse bei den Haushalten vorliegen.


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