09.01.2001 | 00:00

Carnuntum erweckt riesiges Interesse in den Reformländern

Rege Ost-Mitarbeit am Pfaffenberg-Projekt

Eine intensive kulturelle Osterweiterung erfolgt seit Jahren auf dem Gebiet der Archäologie: Bei der Aufarbeitung der Pfaffenberg-Bestände sind die Universitäten Klausenburg (Rumänien), Budapest (Ungarn) und demnächst auch Trnava (Slowakei) mit eingebunden. Die rumänische Universität arbeitete an einer Publikation der Akademie der Wissenschaften mit, die bereits vor der Drucklegung steht, die anderen Universitäten sind mit Dissertationen beteiligt.

Das Verschwinden des Pfaffenbergs – er fiel einem der größten Steinbrüche der Ostregion zum Opfer – mit seinen reichen römischen Heiligtümern erbrachte einen riesigen Bestand an archäologischen Funden, von Statuen über Architekturteile bis zu Weihealtären und Inschriften. Sie sind nunmehr gelagert, werden wissenschaftlich aufgearbeitet und in Publikationen der Wissenschaft zugänglich gemacht.

Ein weiteres archäologisches Großprojekt läuft unter dem Schlagwort „Inventarisierung der archäologischen Sammlungen des Landes“. Als Modell für die Gesamtinventarisierung läuft das zehnjährige Münzprojekt der Akademie der Wissenschaften, im Rahmen dessen rund 70.000 Münzen aus Carnuntum inventarisiert und wissenschaftlich zugeordnet werden. Dieses Vorhaben soll 2003 abgeschlossen sein. Jetzt sollen alle anderen Fundkategorien folgen und in ähnlicher Weise aufgearbeitet werden. Immerhin umfassen die Bestände des Landes im Museum Carnuntinum und in den Depots zwischen 3.000 und 4.000 Sammelnummern, wobei sich hinter einer einzigen Nummer ein riesiger Bestand an gleichartigen Funden verbergen kann, beispielsweise 70.000 Münzen. „Niederösterreich hat schon allein auf dem Sektor der römischen Münzen den umfangreichsten Bestand aller römischen Ausgrabungsstätten“, betont Landesarchäologe Univ.Prof. Dr. Werner Jobst. Mit der Gesamt-Aufarbeitung aller Bestände mit modernsten technischen Mitteln bis hin zur Abrufbarkeit im Internet hat Niederösterreich, so Jobst, noch ein riesiges Arbeitspensum vor sich.

Nächstes Ziel für 2001 ist der Abschluss der Erforschung des Heidentores, das im September des heurigen Jahres in fertig restauriertem Zustand der Öffentlichkeit präsentiert werden soll, samt Dokumentation und Publikation. „Erfreulich ist, dass sich der Bund in der Schlussphase dieses Projektes finanziell beteiligt hat“, hebt der Archäologe hervor.

Die bereits in Freiburg und Krefeld mit großem Erfolg gezeigte Carnuntum-Ausstellung soll in erweiterter Form jetzt auch in Hamburg, Trier und Oldenburg gezeigt werden. Weitere Städte in Deutschland und in Italien haben ihr Interesse angemeldet.


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