06.12.2000 | 00:00

Neue Landesstraßenbrücke aus Massivholz in Bad Fischau

Belastungsprobe durch Kampfpanzer des Bundesheeres

Eine völlig neue Brückenbautechnologie kommt beim Bau einer Landesstraßenbrücke über den Frauenbach in Bad Fischau in einem Pilotprojekt zur Anwendung. Der NÖ Straßendienst hat einer Firma aus Niederösterreich, die für diese Bautechnik auch kürzlich den Großen Preis der Wirtschaftskammer NÖ erhalten hat, den Bauauftrag erteilt. Mit einem Kampfpanzer des österreichischen Bundesheeres wird morgen, Donnerstag, 7. Dezember, um 14 Uhr der Belastungstest durchgeführt.

Das Konzept dieser Bauweise beruht auf der Verbindung von Brettstapeln, die über die gesamte Querschnittsbreite mittels Spannanker aus hochfestem Edelstahl hydrau-lisch zusammengespannt werden. Über Druckplatten wird die Kraft gleichmäßig über die gesamte Querschnittslänge verteilt. Diese Bauweise stellt eine technische Neuheit dar und wurde in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich zur Marktreife entwickelt.

Verwendet wird dafür das Holz der Schwarzkiefer, der Baum des Jahres 2000. Ihr Vorkommen im südöstlichen Niederösterreich wird wegen der schwierigen Absatzmöglichkeiten und der Dominanz des Fichtenschnittholzes kaum genutzt. Nach Angaben des Herstellers ist für die „Timber Force Modulbrücke“ die Schwarzkiefer speziell wegen ihrer Dauerhaftigkeit besonders geeignet. Somit kann ein für diese Region typischer Rohstoff verwendet werden und auch die Wertschöpfung verbleibt in der Region. Diese Brückenbautechnik eignet sich besonders für Brücken mit Spannweiten zwischen 5 und 12 Meter.

Die weiteren Vorteile liegen nach Angaben des Herstellers in den niedrigen Baukos-ten, in der 100-prozentigen Tausalzbeständigkeit, im geringen Eigengewicht und auch in der ökologischen Verträglichkeit durch die neutrale CO2-Energiebilanz. Bei Bedarf kann die Brückenkonstruktion zerstörungsfrei demontiert werden und an einem neuen Standort wieder aufgebaut werden. Aus diesem Grund könnte sie auch für die Katastrophenhilfe Verwendung finden.


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