23.11.2000 | 00:00

St.Pöltens römische Vergangenheit wird erschlossen

Grabungsdokumentation im Turek-Haus geplant

Mitten in der niederösterreichischen Landeshauptstadt St.Pölten gibt es eine größtenteils unverbaute Fläche, die sich für die archäologische Forschung anbietet und die auch im Zentrumsbereich der antiken Vorgängerstadt Aelium Cetium liegt. Heute in der Wiener Straße, unmittelbar südlich des Herrenplatzes gelegen, befand sich das Grundstück samt Turek-Haus (nach dem Besitzer genannt) einst am Rande des römischen Forums, innerhalb eines Baublocks, der an den decumanus maximus bzw. cardo maximus (zwei Bauwerke des römischen Forums) anschloss. Bei den bisherigen Grabungen konnte ein 30 Meter langes römisches Straßenstück ebenso gefunden werden wie Reste eines römischen Hauses, das mit Fußbodenheizungen ausgestattet war. Wie es zu datieren ist, ergab sich aus Münz- und Keramikfunden. Nördlich des Straßenstücks wurde eine aus der Spätantike stammende Steinpflasterung gefunden, die auf einen kleinen Platz hindeutet. Tierknochen in einer Abfallgrube lassen außerdem auf die Nähe des Macellums (Fleischmarkt) schließen.

Da die Funde von öffentlichem Interesse sind, überlegt die Kulturverwaltung, in den gotischen Eingangsgewölben des Turek-Hauses bzw. im Hof Vitrinen aufzustellen, um dort die Funde zu präsentieren. Die Kulturverwaltung erhofft sich eine zusätzliche Attraktion für den Hof, der fallweise auch für das St.Pöltner Höfe-Fest zur Verfügung gestellt wird. 2001 soll die Grabung fortgesetzt werden.


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