16.11.2000 | 00:00

Schloss Grafenegg im Zeichen des Landesfeiertages

LH Pröll: Moden vergehen, Grundwerte bestehen

Mit der Ouvertüre zur Verdi-Oper „Die Macht des Schicksals“ begann das Niederösterreichische Tonkünstlerorchester gestern Abend im Schloss Grafenegg den musikalischen Teil des traditionellen „festlichen Abends“ aus Anlass des Landesfeiertages. Als das Programm erstellt wurde, konnte noch niemand ahnen, welche tiefere Bedeutung es erhalten sollte: Auch der niederösterreichische Landesfeiertag stand im Schatten der Tragödie von Kaprun. Solche Tragödien, meinte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll in seiner Festansprache, werfen auch die Frage auf, ob im Streben nach vorne nicht doch manchmal das beherrschbare menschliche Maß verloren geht. Mit einer Trauerminute gedachten die rund 1.000 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung der Opfer, vor allem auch der sieben Niederösterreicher, die am Kitzsteinhorn ihr Leben verloren haben.

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll bezeichnete den Landesfeiertag als Auftrag, inne zu halten, Bilanz zu ziehen und den künftigen Weg zu überdenken. Der Hl. Leopold müsse auch heute als Vorbild dienen – durch Demut, Leutseligkeit und Verantwortungsbewusstsein. Demut sei vor allem gegenüber der Schöpfung geboten, nicht alles, was machbar ist, dürfe auch gemacht werden. Leutseligkeit interpretierte der Landeshauptmann als die Verpflichtung, in einer Zeit des rasanten technischen Fortschritts darauf zu achten, dass der Mensch seine zentrale Rolle behält. Verantwortung bedeute, der Jugend die bestmöglichen Chancen zu bieten und gleichzeitig Geborgenheit zu schaffen: „Wir müssen ein Netz für jene knüpfen, die unsere Unterstützung brauchen, gleichzeitig aber auch ein Trampolin für die bauen, die höher springen können und wollen.“ Dazu bedürfe es „Orientierungspfeiler“. Es sei nicht sinnvoll, den jeweiligen Modernismen nachzujagen, so Pröll: „Moden vergehen, Grundwerte, wie sie unser Landespatron verkörpert, bestehen!“


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