13.11.2000 | 00:00

Informationsaustausch über Leben nach Schlaganfall

Für bundesweiten Selbsthilfe-Verband Initiative übernommen

Patienten aus ganz Österreich, Therapeuten und Mediziner trafen am Freitag zum ersten österreichischen Schlaganfall-Selbsthilfetreffen, einem bundesweiten Informationsaustausch, im Landhaus in St.Pölten zusammen. Ziel war nicht nur die Vorstellung der einzelnen Gruppen von Schlaganfall-Patienten, sondern auch die beabsichtigte Gründung eines gesamtösterreichischen Dachverbandes für diese Patientengruppe.

Im größten Bundesland besteht bereits der Verein „Schlaganfall-Selbsthilfe für Niederösterreich“ mit zwölf Gruppen, etwas mehr als 300 Mitgliedern, mit der Zeitung „Schlagzeile“ und einer telefonischen Beratungsstelle. Im Jahr 2000 hat dieser Verein in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz eine Informationskampagne für Sanitäter, medizinisches Personal und Laien über Sofortmassnahmen bei Verdacht auf Schlaganfall ins Leben gerufen. Der Verein hat zudem für die Gründung eines österreichischen Dachverbandes, die – wie zu hören war – jetzt in Angriff genommen werden soll, die Initiative übernommen und wird dabei vom NÖ Gesundheitsforum und von der NÖ Landesakademie unterstützt.

Gerade die Tatsache, dass plötzlich und unerwartet ein Schlaganfall das Leben schlagartig verändert, führe letztlich auch zur Kontaktnahme mit anderen Menschen, meinte Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka, der die Eröffnung des ersten Treffens dieser Art vornahm. Mit sechs Stroke-Units in Krankenhäusern in Niederösterreich werde man zweifellos die Behandlung nach einem Schlaganfall noch verbessern.

Während Univ.Prof. Dr. Michael Brainin die Frage erörterte, wie man besser mit Stellungnahmen über dieses Thema in die Öffentlichkeit gelange, und auch meinte, dass Neurologie eine Katastrophenmedizin sei, weil niemand einen Schlaganfall erwarte, hob Univ.Prof. Dr. Peter Stastny in seinem Vortrag besonders die „Selbsthilfe als gesundheitspolitische Notwendigkeit“ hervor. Stastnys Schlussfolgerung: Weil die Selbsthilfe die Resultate nach dem Schlaganfall verbessere, sei sie unbedingt notwendig. Aber nicht nur die Behandlungsresultate würden verbessert, auch die Primärpräventation und die Akutbehandlung sowie überhaupt die Kapazität der Betroffenen selbst würden dadurch gewinnen.


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