25.10.2000 | 00:00

Dom in Wiener Neustadt nun zur Gänze renoviert

LH Pröll: Wahrzeichen der Stadt und der Region

Der bevorstehende Nationalfeiertag, die Angelobung von Rekruten des Panzergrenadierbataillons 35 aus Großmittel und der Abschluss der Restaurierung des Doms waren gestern Anlass für einen Festakt auf dem Domplatz von Wiener Neustadt. Schon zwischen 13 und 17 Uhr konnte am Hauptplatz eine Geräteschau von Bundesheer, Rotem Kreuz und Feuerwehr besichtigt werden. Nach der Feier am Domplatz folgte noch im Dom selbst – von der Musikhauptschule Wiener Neustadt gestaltet – das Mysterienspiel „Spur zum Licht – den Dom mit allen Sinnen erleben“.

Vor 25 Jahren begann die Restaurierung des Domes zuerst an der Innenseite, dann auch außen, sagte Bürgermeisterin Traude Dierdorf in ihrer kurzen Rede. In den letzten Jahren wurden für die Außenseite insgesamt rund 35 Millionen Schilling investiert, für die Bund, Stadt, Land Niederösterreich, Erzdiözese Wien und Dompfarre neben privaten Spendern das Geld auftrieben. Dompropst Heinrich Hahn habe jedenfalls wieder alle Quellen angezapft, meinte Dierdorf. Der Dom strahle jetzt wieder wie in allen Jahrhunderten zuvor.

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll bezeichnete die abgeschlossene Renovierung als ein kraftvolles Zeichen für alle NiederösterreicherInnen. Die Renovierung habe überall Bereitschaft zum Mitmachen gefunden, auch über Parteigrenzen hinweg. Der Dom sei ein neues Wahrzeichen dieser Stadt und dieser Region geworden. Am 26. Oktober 1955 habe Österreich etwas erreicht, das durch viele Jahre ersehnt wurde, meinte Pröll weiter. Er richtete auch ein Wort an die jungen Soldaten, die mitunter zum Beispiel auch im Assistenzeinsatz dienen. Der Präsenzdienst im Bundesheer sei eine Zäsur im Leben eines jungen Menschen.

Im November 1994 begann die Restaurierung des Wiener Neustädter Doms auf der Außenseite. Herabfallende Fassadenteile hatten damals gezeigt, dass der Dom äußerst renovierungsbedürftig ist. Rund 300 schlechte Sandsteinquader waren auszuwechseln, die Fassade war gegen Feuchtigkeit intensiv chemisch zu behandeln, Schäden durch Krieg, Salz, Moos und die Umwelt waren zu reparieren. Nach rund zweijähriger Bauzeit wurden die Restaurierungsarbeiten der Westfassade des Domes mit den beiden Türmen abgeschlossen. Obwohl gerade diese Westfassade zwischen 1892 und 1898 maßstabgetreu neu errichtet wurde, waren hier wegen des wenig widerstandsfähigen Sandsteins, aber auch wegen der Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg besonders deutliche Spuren zu sehen. Knapp 20 Millionen Schilling fielen für die Arbeiten als Kosten an, die in fünf gleichen Teilen von Stadt, Bund, Land Niederösterreich, Erzdiözese Wien und Dompfarre aufgebracht wurden. Dazu kamen noch Spenden der Bevölkerung. 1998 folgte dann die zweite Hälfte des Domes, nämlich die zumeist romanische Fassade im Norden, Osten und Süden und das der Hochgotik angehörende Querschiff. Im Herbst 2000 wurde das Vorhaben abgeschlossen, das in drei Etappen aufgeteilt wurde. Neuerlich waren Kosten von etwa 15 Millionen Schilling aufzubringen.


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