20.10.2000 | 00:00

1 Million Schilling Landesmittel zur Erforschung antiker Mörtel

Erkenntnisse für Restaurierung antiker Bauwerke

Im Zuge ihrer Sitzung hat die NÖ Landesregierung kürzlich u.a. auch beschlossen, das Österreichische Forschungs- und Prüfzentrum Arsenal mit der Durchführung des Forschungsvorhabens „Antike Mörtel und Ersatz-/Ergänzungsmaterialien“ zu beauftragen und dafür Landesmittel in der Höhe von 1.047.960 Schilling zur Verfügung zu stellen. Die Arbeiten sollen drei Jahre dauern, der Bund stellt dafür Mittel in der selben Höhe wie die Landesregierung bereit.

Bei diesem Projekt sollen mittels einer Kombination aus petrographischen, chemisch-mineralogischen und archäometrischen Methoden sowie mechanischer Prüfverfahren die Materialeigenschaften antiker Mörtel erarbeitet und geeignete Ersatzbaustoffe gefunden werden. Schwerpunkte der Untersuchungen sind das langfristige Verwitterungsverhalten und die zeitliche Entwicklung der Materialeigenschaften. Durch die Definition adäquater Ersatzbaustoffe erwartet man sich wesentliche Erkenntnisse für künftige Restaurationsvorhaben bei antiken Bauwerken.

Dies erscheint umso wichtiger, als durch ungeeignete Ersatzbaustoffe in der Vergangenheit zum Teil gravierende Schäden an Kulturdenkmälern aufgetreten sind. In internationalen Untersuchungen wird auf die praktische Erprobung der getesteten Rezepturen nur unzureichend eingegangen, in Österreich fehlen zur Gänze umfangreiche Untersuchungen zu den Materialeigenschaften antiker Mörtelbaustoffe. Vor allem die Eignung von Ersatz- oder Reparaturmörteln hinsichtlich Beständigkeit und Verträglichkeit mit dem historischen Material wurde bislang nicht oder nur unzureichend erfasst.

Das Forschungsvorhaben basiert auf naturwissenschaftlichen Voruntersuchungen am Heidentor in Carnuntum. Dabei hat sich gezeigt, dass sich Herstellungstechnik und Eigenschaften antiker Kalkmörtel deutlich von den heute eingesetzten Baustoffen unterscheiden. Vor allem die Verwitterungsbeständigkeit liegt in vielen Fällen bei antiken Kalkmörteln viel höher als bei modernen Kalkbaustoffen.


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