26.09.2000 | 00:00

Behandlung und Hilfe für Kinder mit Neurodermitis und Asthma

Bauer: Jetzt endgültige Lösung des Wochentagsnachtdienstes

„Wir versuchen, neue Wege zu gehen“, stellte gestern Landeshauptmannstellvertreter Dr. Hannes Bauer zu den in den letzten Jahrzehnten drastisch zugenommenen Erkrankungen von Kindern an Dermatitis und Asthma fest, die nun durch ein Projekt an mehreren Krankenhäusern in Niederösterreich mit entsprechenden Programmen behandelt werden sollen. Immerhin, so eine Studie der Universitätsklinik in Wien bei zehn- bis zwölfjährigen Schulkindern in Amstetten, leiden rund 25 Prozent an einer allergischen Erkrankung und 10 Prozent an Asthma bronchiale. Gegen diese Krankheiten, bei der Neurodermitis auch durch Juckreiz und Kratzen auffällt, gibt es „kein allgemeingültiges Rezept“, meinte Bauer. Univ.Doz. Dr. Dieter Koller (Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im Krankenhaus Amstetten) fügte hinzu, den Eltern sollen Informationen angeboten werden, die dazu beitragen, dass eine Verbesserung möglich sei, wenn alles stimme. Hier seien Mehrfachfaktoren festzustellen, bemerkte Bauer, man sehe, wie vielschichtig das Problem sei. Bauer kündigte auch an, dass ab Oktober der offizielle Beginn von mehreren Projekten mit Landesmitteln in der Höhe von 800.000 Schilling startet.

In den Kinder- und Jugendabteilungen der Krankenhäuser Amstetten, Krems, Tulln und Wiener Neustadt sollen Patienten und Eltern von Ärzten, Psychologen, Diätassistentinnen und Pädagogen, für Asthmafälle auch von Physiotherapeuten an vier bis sechs Abenden zum Beispiel über Haut und Pflege oder Ernährung geschult werden. In einem Pilotprojekt in Niederösterreich sollen vorerst rund 90 Familien mit an Neurodermitis erkrankten Kindern betreut werden. In Amstetten kann auch eine Asthmagruppe starten. Ein weiteres Projekt bringt Ärzte und Psychotherapeuten der Kinderabteilung Mödling bei der Betreuung von Patienten mit Kollapszuständen zusammen. Rund 50 Familien werden hier betreut. Das dritte und das vierte Projekt behandeln chronisch kranke Kinder im Schwerpunktkrankenhaus St.Pölten und im Krankenhaus Zwettl, die an Epilepsie, Herzerkrankungen, Rheuma oder Diabetes mellitus leiden.

Die Pressekonferenz endete übrigens mit einer kleinen Sensation: Bauer verkündete, dass der Ärzte-Wochentagsnachtdienst in Niederösterreich nun doch unterschriftsreif ist. In der heutigen Regierungssitzung wurde der unveränderte Vertrag von Bauer nochmals eingebracht und von der Landesregierung beschlossen. Im Anhang werden in einer Formulierung jüngste juristische Irritationen ausgeräumt. Ab 1. Oktober 2000 sollen bei Bedarf rund 700.000 NiederösterreicherInnen die Notrufnummer 141 verwenden. In wenigen Monaten wird die Einrichtung im ganzen Land flächendeckend erreicht werden können. Fünf Versorgungsregionen mit den Schwerpunktkrankenhäusern in Horn, Mistelbach, Wiener Neustadt, Amstetten und St.Pölten als Leitstellen werden garantieren, dass Patienten an Wochentagen zwischen 19 und 7 Uhr diese Notrufnummer anrufen können, um dem diensthabenden Arzt die Probleme zu schildern. Der Arzt entscheidet, ob ein Hausbesuch notwendig ist. Ist das der Fall, informiert der Arzt den diensthabenden Mediziner im Wohnsprengel des Patienten. Bauer dazu: „Den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern eine optimale medizinische und gesundheitliche Versorgung flächendeckend und rund um die Uhr zu gewährleisten, ist und war mein vordringliches Anliegen.“ Die Zusammenarbeit mit der NÖ Ärztekammer, den Versicherungsträgern sowie den Rettungsorganisationen Rotes Kreuz und ASBÖ war ein wesentlicher Anteil am Gelingen des Projektes.


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