29.06.2007 | 18:10

Grundsatzkonzept für untere Ybbs

Wasserwirtschaft und Ökologie abgestimmt

In Amstetten wurde heute, Mittwoch, 6. September, vom Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wasserbau, ein schutzwasserwirtschaftliches Grundsatzkonzept für den Unterlauf der Ybbs von Amstetten bis zur Mündung in die Donau vorgestellt. Dieses Grundsatzkonzept für den Unterlauf der Ybbs ist ein auf GIS basierendes Planungsinstrument, also ein geografisches Informationssystem, dessen Daten digital aufgebaut sind und jederzeit abgerufen werden können. Auftraggeber ist die Bundeswasserbauverwaltung, eine Dienststelle des Landes Niederösterreich, die Agenden für den Bund betreut.

Das Grundsatzkonzept macht weitere Detailpläne möglich. So können Gemeinden wie St.Georgen am Ybbsfelde oder Blindenmarkt für Hochwasserschutzprojekte Detailpläne ausarbeiten lassen. Auch gewinnen so die Experten des Wasserbaues im Amt der NÖ Landesregierung laufend Daten zur Instandhaltung. Schließlich werden Daten für den Ybbs-Wasserverband verwendet, der gleichfalls für viele Baumaßnahmen verantwortlich zeichnet.

Das Ybbsfeld von Amstetten bis zur Mündung in die Donau wird durch die Landwirtschaft, das Gewerbe und die Siedlungen intensiv genutzt. Das Ybbsfeld ist also wirtschaftlich bedeutend, hat aber auch eine lange Tradition in der Nutzung der Wasserkraft. Diese intensiven Nutzungen führten zu einer Ausdehnung des Siedlungsraumes in die natürlichen Abflussgebiete des Hochwassers der Flüsse. Dadurch ist das Risiko und auch der Bedarf, zu handeln, für die Wasserwirtschaft stark angestiegen. Sind die Schutzmaßnahmen früher rein technisch orientiert gewesen, werden nunmehr auch die passiven Maßnahmen des Hochwasserschutzes mehr beachtet. Das Grundsatzkonzept sieht hier das Erhalten und Verbessern der ökologischen Funktion der Fließgewässer vor und berücksichtigt das auch in allen Planungsabschnitten. Auch werden den passiven Maßnahmen gegen die Hochwässer der Vorrang vor den aktiven Schutzbauten gegeben. Besonders natürliche Rückhalteräume, in denen sich Hochwässer „totlaufen“, sind zu erhalten oder zu reaktivieren. Schließlich wird die Raumordnung für den Hochwasserschutz besonders wichtig: Gefahrenzonenpläne sind zu benutzen, um Überflutungen durch Hochwasser auszuschalten. Wenn gewässernahe Zonen benutzt werden, ist das dem möglichen Schaden anzupassen. Auch hier zählt für die Wasserbau-Experten vor allem der ökologische Nutzen.


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