14.08.2000 | 00:00

Auffangnetz für 500 Lehrlinge in NÖ notwendig

Prokop: 1.169 Jugendliche ohne Lehrstelle

„In Niederösterreich gibt es Ende Juli 1.169 Jugendliche ohne Lehrstelle. Diesen stehen landesweit 499 offene Lehrstellen gegenüber. Wir haben daher am Lehrstellenmarkt derzeit eine Lücke von 670 Stellen. Wenn sich diese Lücke zwar bis September auch verkleinern wird, so brauchen wir in Niederösterreich im Herbst doch ein weiteres Auffangnetz für Jugendliche ohne Lehrstelle“, erklärte heute Landeshauptmannstellvertreter Liese Prokop zur aktuellen Entwicklung am Lehrstellenmarkt in Niederösterreich.

Im Juli ist der Lehrstellenmarkt österreichweit gekippt. Während es vom März bis Juni mehr offene Lehrstellen als lehrstellensuchende Jugendliche gegeben hat, ist das Bild nun umgekehrt. Weil im Juli erstmals auch die Schulabgänger auf den Lehrstellenmarkt drängen, stehen österreichweit 8.487 vorgemerkten Lehrstellensuchenden nur 3.333 offene Lehrstellen gegenüber.

Niederösterreich liegt im Bundesländervergleich im Verhältnis zwischen den Lehrstellensuchenden und den offenen Lehrstellen im Mittelfeld. Ende Juli kommen auf eine offene Lehrstelle 2,3 Jugendliche ohne Lehrstelle. In Österreich ist das Verhältnis 1:2,5. Generell ist der Lehrstellenmarkt in den östlichen Bundesländern Wien, Steiermark, Oberösterreich und Burgenland wesentlich ungünstiger als in Tirol, Salzburg und Vorarlberg.

Die Zahl der offenen Lehrstellen ist in Niederösterreich im Vergleich zum Juli 1999 um 4,8 Prozent, jene der lehrstellensuchenden Jugendlichen um 0,3 Prozent gesunken.

Im Herbst 1998 und im Herbst 1999 hat Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop für das Land Niederösterreich gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice NÖ, dem NÖ Berufsförderungsinstitut BFI und dem Wirtschaftsförderungsinstitut Niederösterreich WIFI jeweils ein Auffangnetz für Jugendliche ohne Lehrstelle geknüpft und einjährige Lehrgänge und dreijährige Lehrlingsstiftungen organisiert. Finanziert wurden diese Lehrgänge und Lehrlingsstiftungen vom Bund. Lehrlingsstiftungen sind auf Grund einer Änderung der bundesgesetzlichen Rahmenbedingungen heuer nicht mehr möglich.

„Damit im Herbst nicht 500 Jugendliche ohne Job oder Ausbildung auf der Straße stehen, ist es notwendig, dass der Bund heuer zusätzlich 70 Millionen Schilling für ein drittes Auffangnetz in Niederösterreich zur Verfügung stellt“, beziffert Prokop den notwendigen Finanzbedarf.

Informationen unter der Telefonnummer 02742/200-2201, Dr. Gerhard Tretzmüller


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