07.08.2000 | 00:00

Prokop und Knotzer gegen Kürzung der Bundes-Wohnbaumittel

Wohnbauförderung wird in NÖ reformiert

Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop und Landesrat Friedrich Knotzer sprachen sich am Freitag in St.Pölten gegen die vom Bund vorgesehene Kürzung der Wohnbauförderung für Niederösterreich aus. „Eine Reduzierung der Bundesmittel um 50 Prozent hat wegen der großen Zahl der betroffenen Personen schwerwiegende Nachteile auf den Wohnbau und den Arbeitsmarkt“, betonten Prokop und Knotzer.

Laut einer vom Wirtschaftsforschungsinstitut durchgeführten Studie, die die Auswirkungen der gekürzten Wohnbauförderung auflistet, sei eine Kürzung von 20 Prozent gerade noch vertretbar. Bisher gab es 24,5 Milliarden Schilling an zweckgebundenen Mitteln, die Kürzung würde für das Bundesbudget eine Entlastung von 4,9 Milliarden Schilling bedeuten. Dem Land Niederösterreich würden folglich 800 Millionen Schilling weniger für die Wohnbauförderung zur Verfügung stehen. In jedem Fall müsste die Wohnbauförderung auf neue Beine gestellt werden. „Wir werden aber ab 2002 die Wohnbauförderung reformieren“, erklärte Prokop.

Die neue Wohnbauförderung soll sich auf mehrere Eckpfeiler stützen: Sicher ist, dass bestehende Wohnbauförderungsbeträge nicht geändert werden. Außerdem soll die soziale Treffsicherheit durch Verbesserung der Subjektförderung erhöht, die Einkommensgrenze für die Förderung bei der Errichtung von Einfamilienhäusern gesenkt und die Anzahl der neuen Wohnungen im Geschosswohnbau reduziert werden. Weiters wird es keine Verschlechterung für Sanierungen und ökologische Maßnahmen geben.

Die Wohnbauförderung ist in Niederösterreich eine Kombination von einkommensunabhängiger objekt- und einkommensabhängiger Subjektförderung. Althaussanierung, Solar- und Heizkesselförderung sind reine Objektförderungen. Wohnbeihilfe und Superförderung sind reine Subjektförderungen.

In den letzten Jahrzehnten schloss das Land Niederösterreich Wohnbauförderverträge mit 350.000 Niederösterreichern ab.

1999 wurden 5.300 Einfamilienhäuser, 3.900 neue Wohnungen in Geschosswohnanlagen, 7.900 Renovierungen von Einfamilienhäusern, 2.700 Sanierungen von Wohnungen und 9.600 Solaranlagen und Heizkessel gefördert. Das Land wendete im Vorjahr für die Wohnbauförderung 4,8 Milliarden Schilling auf, wovon 4 Milliarden zweckgebunden vom Bund stammten.

„Die Wohnbauförderung ist auch ein wichtiges Instrument für die Regionalpolitik und damit ein Beitrag zur Sicherung der Lebensqualität“, unterstrichen Prokop und Knotzer.


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