27.07.2000 | 00:00

Drogensituation in Niederösterreich besorgniserregend

VP setzt auf Prävention und Beratung vor Therapie

Im Jahr 1999 gab es zwölf Drogentote in Niederösterreich, nicht mehr als in den Jahren zuvor. Als dennoch alarmierend bezeichnete heute VP-Landesgeschäftsführerin Mag. Johanna Mikl-Leitner vor Pressevertretern die aktuelle Drogensituation. Denn der Konsum „weicher“ Drogen steige ständig an. Mehr als 50 Prozent der 14- bis 19-jährigen im Land hätten damit schon Bekanntschaft gemacht. Im Vorjahr wurden auch 200 Kilogramm Cannabis beschlagnahmt, die illegal angebaut worden waren. Die Dunkelziffer sei wesentlich höher. Mikl-Leitner bezog sich mit ihren statistischen Angaben auf Daten aus dem Jahressicherheitsbericht des Innenministeriums. Darin wird Niederösterreich im Vergleich zu anderen Bundesländern der dritte Platz nach Wien und Tirol zugewiesen. Erfreulich sei hingegen, dass es 1999 weniger Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz gegeben habe als ein Jahr zuvor. Ein Prozent der Jugendlichen hatte bereits Kontakt mit harten Drogen wie beispielsweise Heroin.

„Für uns geht Prävention und Beratung vor Therapie. Wenn wir beide Bereiche optimieren, so gibt es weniger Drogenabhängige und dadurch auch weniger Therapiebedarf“, so Mikl-Leitner. Mit voller Härte und Konsequenz werde gegen Drogenbosse und Dealer vorgegangen, führte sie weiter aus. Ihr sei kein einziger Experte bekannt, der die Freigabe von Drogen gut heiße, wie seitens der jungen Sozialisten verlangt werde. Die VP Niederösterreich werde weiterhin für eine drogenfreie Gesellschaft kämpfen und setze auf ein Paket von Maßnahmen:

Stärkere Ausnutzung des Internet für die Antidrogenpolitik, weil hier Jugendliche weniger Scheu hätten, sich zu informieren und keine Konsequenzen zu befürchten haben. Persönliches Gespräch müsse aber dennoch folgen.

Verstärkter Einsatz von Streetworkern.

Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit; viele Initiativen, wie sie beispielsweise schon von der Jungen VP gesetzt wurden. Bei einem umfassenden Freizeitangebot spielen die Vereine eine große Rolle.

Weiterer Ausbau der Drogenberatung in den Schulen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollten in jeder Schule Vertrauenslehrer installiert werden.

Im Rahmen einer Drogentherapie sollten süchtigen Jugendlichen Fähigkeiten vermittelt werden, die dabei helfen, wiederum Fuß zu fassen. Mikl-Leitner verwies dabei auf das Projekt „Grüner Kreis“, das mit großem Erfolg in Krumbach, Mönichkirchen und St.Corona gestartet wurde.


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